Allerdings lassen sich die Italiener weniger Zeit zum Trinken als die Touristen. Sie genießen ihn im Stehen an der Theke. Dafür gibt es auch einen guten Grund: Jede Kommune legt den Maximalpreis des Espressos für die Bar fest. Wer Platz nimmt und sich bedienen lässt, muss noch mit einem Aufschlag in Form einer Servicegebühr rechnen. Dann kann das Vergnügen schon deutlich teurer werden. Mehr Hintergründe und Fakten zu italienischem Espresso erfährst Du auf dieser Seite.
Die Heimat des kleinen Schwarzen
Italien ist die unbestrittene Heimat des Espresso und gilt ohnehin als Kaffeenation. Das Bohnengetränk gehört zur Kultur des Landes. Kaffee begleitet die Einheimischen den gesamten Tag über. Typisch ist es, den Morgen mit einem Cappuccino zu beginnen. Zum Mittag kommt am liebsten ein Macchiato in die Tasse. Der Espresso genießt zu jeder Tages- und auch Nachtzeit Popularität. Lange braucht auch nicht nach der aromatischen Spezialität gesucht zu werden. In jedem Café sowie in nahezu allen Bars und Restaurants lässt sich ein Espresso ordern.
Bedeutung des Espresso für einen Italiener
Nicht ohne Grund trägt Espresso den Beinamen „schwarzes Gold“. Das Heißgetränk nimmt einen hohen Stellenwert ein. Nicht selten kommt es vor, dass sich die Italiener mit der Frage begrüßen: „Prendiamo un caffè?“ und das bedeutet: „Trinken wir einen Kaffee?“. Das kann bis zum Schlafengehen durchaus häufiger geschehen. Im Durchschnitt genehmigt sich ein Italiener nämlich bis zu fünf Tassen pro Tag.
Typisch für das Getränk ist, dass es sich aus einem Teil Arabica und einem Teil Robusta zusammensetzt. Es überwiegen dabei aber die Robusta-Bohnen. Obwohl sie weniger aromatisch sind, verleihen sie dem Espresso einen vollen Körper. Die Bohnen werden zumeist stärker geröstet als es im restlichen Europa praktiziert wird. Dementsprechend mag der Espresso manch einem Touristen als leicht verbrannt vorkommen. Das ist jedoch durchaus gewünscht.
Wie wird klassischer Espresso zubereitet?
Mit der klassischen Zubereitung von Espresso ist selbstverständlich nicht die Variante gemeint, die in vielen Cafés Einzug gehalten hat: Dort werden hochmoderne Maschinen genutzt. Im ursprünglichen Sinne ist dieser Vorgang etwas sehr Traditionelles. Er läuft mit Hilfe einer Herdplatte ab und bedarf an der einen oder anderen Stelle Geschick sowie einen routinierten Umgang.
Schon beim ersten Schritt lässt sich ein Fehler begehen, der den Geschmack des Espressos zu seinen Ungunsten beeinflussen kann. Dabei geht es lediglich darum, das Wasser zu erhitzen. Es sollte schon eine erhöhte Temperatur haben, bevor es in die Espressokanne/Mokkakanne/Bialetti gegossen wird. Abzuraten ist davon, die Kanne unmittelbar auf die heiße Herdplatte zu stellen. Dann erhitzt sich diese zu sehr, woraufhin ihr Metall einen ungewünschten Eigengeschmack abgibt.
Anschließend müssen die Kaffeebohnen gemahlen werden. Das gelingt am besten mit Hilfe einer Kaffeemühle, die über ein Kegel- oder ein Scheibenmahlwerk verfügt. Diese Modelle gewährleisten ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis und ein aromaschonendes Zerkleinern. Die Bohnen solltest du für Espresso jedoch nicht zu fein mahlen. Das Mahlgut füllst du in den Filter der Espressokanne.
Jetzt nimmst Du das zuvor auf Temperatur gebrachte Wasser und gießt es in den dafür vorgesehenen Behälter der Maschine. Du setzt dann den mit dem gemahlenen Kaffee gefüllten Filter auf.
Daraufhin kann der Kaffee auf der Platte deines Herdes kochen. Wähle am besten eine mittlere Stufe, denn bei zu großer Hitze läufst du Gefahr, dass der Espresso verbrennt. Damit genau das nicht passiert und das Wasser nach oben gedrückt wird, solltest Du die gesamte Zeit bei der Kanne bleiben. Dann hast du dir den Espressogenuss umso mehr verdient. Damit dir das Getränk nicht zu schnell auskühlt, wärmst du die Tasse vorab noch leicht vor.
Heutzutage setzen jedoch die Meisten Cafés eine Siebträgermaschine ein.
Faktoren für den perfekten Espresso-Geschmack aus der Siebträgermaschine
Wie du gelesen hast, gibt es bei der Zubereitung mit einer Bialetti einiges zu berücksichtigen und ein Fehler kann den Geschmack schon negativ beeinträchtigen. Umso mehr du die einzelnen Arbeitsschritte verinnerlichst, desto besser fällt dein Ergebnis aus. Wir möchten uns hier noch einmal den wichtigsten Faktoren widmen, die ein Stück italienisches Lebensflair mit Hilfe einer Siebträgermaschine in die Tasse bringen.
Die Qualität des Wassers ist nicht zu unterschätzen. Je nach Region kann es sein, dass aus deiner Leitung eher weiches oder doch hartes Wasser kommt. Gemeint ist damit der Gehalt an Magnesium- und Calcium-Verbindungen. Je höher dieser ausfällt, als umso härter gilt das Wasser. Da diese Verbindungen einen gewissen Eigengeschmack einbringen, beeinflussen sie das Aroma des Espressos. Deswegen ist weiches Wasser besser – mittels eines Filters lässt sich die Qualität von hartem Wasser steigern.
Selbstverständlich hängt vieles an der Qualität der Espressobohnen. Sie können sowohl sortenrein, als auch als Blend (Mischung) für einen ausgezeichneten Geschmack sorgen. Der dazu gewählte Mahlgrad ist ebenso wichtig. Er darf nicht übermäßig fein gewählt sein. Behalte dabei im Hinterkopf, dass der Brühvorgang lediglich 25-30 Sekunden dauert. Die Espressomaschine selbst muss ein paar grundlegende Kriterien erfüllen, die jedoch als obligatorisch zu betrachten sind. Sie sollte das Wasser auf eine Temperatur von maximal 95 Grad bringen und einen Druck von rund neun bar bereitstellen. Wenn du alles optimieren möchtest, wärmst du die Espressotassen vor. Dann hält sich das Getränk länger frisch und kühlt nicht zu zügig aus.
Die verschiedenen Variationen von Espresso
Espresso ist nicht gleich Espresso. Neben der klassischen Variante, die vermutlich viele Italiener präferieren, hat dieses Getränk eine Entwicklung vollzogen. Dadurch entstanden über die Jahre verschiedene Variationen, die wir in diesem abschließenden Kapitel kurz vorstellen möchten.
Der Latte Macchiato dürfte jedem ein Begriff sein – hierbei handelt es sich um einen Espresso mit einer imposanten Haube aus Milchschaum. Der Caffè lungo entsteht durch eine größere Menge Wasser. Das hat zur Folge, dass er weniger stark ist und in eine größere Tasse gehört. Etwas mehr Wasser kommt auch beim Caffè Americano zum Einsatz. Allerdings wird es erst nach dem Brühen hinzugefügt. Beim Caffè corto – alternativ auch Caffè Ristretto genannt – erwartet Dich ein sehr kräftiger und besonders kurz gebrühter Espresso. Amaretto oder Grappa und gegebenenfalls auch andere Spirituosen verleihen dem Caffè coretto das gewisse Etwas. Na dann: viel Freude beim Ausprobieren!
Den italienischen Espressi kommt unser Amore E Basta Espresso am nächsten. Er besteht aus einer ausgewogenen Mischung aus Robusta und Arabica und hat einen intensiven und vollen Geschmack der direkt an den letzten Italien Urlaub erinnert: