Kaffeeanbau in Guatemala: Nährstoffreiche Böden und harmonischer Kaffee

Kaffeeanbau in Guatemala: Nährstoffreiche Böden und harmonischer Kaffee

Einerseits mag der Kaffee zwar herzhaft wirken, auf der anderen Seite gilt er dennoch als gemeinhin mild. 
In Guatemala gibt es verschiedene Klimazonen, wobei die Bohnen allerdings sowohl im Gebirge, als auch in tieferen Ebenen wachsen. Das wiederum verleiht dem Kaffee einen teilweise sehr unterschiedlichen Geschmack, der je nach Herkunft seine Eigenheiten zeigt. In unserem Blog beleuchten wir den Kaffee-Anbau in Guatemala und anderen Ländern.
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Vor allem für Arabica-Bohnen der Varietäten Bourbon und Caturra ist Guatemala bekannt, wobei der Kaffee oftmals aufgrund vulkanreicher Böden hervorragend gedeiht. Ein ausgewogener Geschmack, der sich mit einem einzigartigen Charakter paart, zeichnet die Bohnen aus dem mittelamerikanischen Land aus.

Kaffee aus Guatemala

Die aufgrund von Vulkanismus besonders nährstoffreichen Böden sind es in erster Linie, die dem Kaffee aus Guatemala zu seinem unverwechselbaren Charakter verhelfen. In der ganzen Welt genießt er den Ruf, einen ausgewogenen Geschmack aufzuweisen, der zudem durch ein anmutig-würziges Aroma abgerundet wird. Hinzu gesellen sich leicht rauchige Noten und eine dezente Säure, die somit für einen hohen Wiedererkennungswert sorgen. Nicht selten ist auch eine schokoladige Note typisch.

Guatemala

Guatemala - Bekannt für Kaffee und beeindruckende Landschaften, wie hier in der Nähe des Vulkans von Santa Maria (Foto: Gerson Cifuentes /Unsplash)

Unser Café León - aus Guatemala  

Auch lecker - unsere Espressi 

Einerseits mag der Kaffee zwar herzhaft wirken, auf der anderen Seite gilt er dennoch als gemeinhin mild. 
In Guatemala gibt es verschiedene Klimazonen, wobei die Bohnen allerdings sowohl im Gebirge, als auch in tieferen Ebenen wachsen. Das wiederum verleiht dem Kaffee einen teilweise sehr unterschiedlichen Geschmack, der je nach Herkunft seine Eigenheiten zeigt. Genau das eröffnet auch vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Kaffee aus Guatemala wird unter anderem als Filterkaffee, für Espresso oder auch in Form von gerösteten Bohnen im Vollautomaten verwendet. 

Ein Stuhl aus eimem alten Kaffeesack

Guatemala - Kaffee wohin das Auge reicht - Hier beispielsweise ein Stuhl, überzogen mit einem alten Kafeesack (Foto von Shreena Bindra / Unsplash)

Die Kaffee-Geschichte Guatemalas

Eine genaue Angabe, wann der Kaffee in Guatemala Einzug gehalten hat, existiert aus heutiger Sicht nicht mehr – zumindest lässt es sich nicht mehr präzise sagen. Es muss jedoch spätestens um 1750 gewesen sein und damit schon zu einem recht frühen Zeitpunkt. Verantwortlich dafür sind wohl die Jesuiten gewesen. Nach einigen Jahrzehnten der Kultivierung schloss das mittelamerikanische Land  1847 ein Abkommen mit den deutschen Städten Hamburg, Lübeck und Bremen. Es ist die Geburtsstunde der ersten Handelsbeziehungen mit dem späteren Deutschen Reich, das vermutlich nicht jedem zuerst beim Gedanken an eine Kooperation dieser Art in den Sinn kommt. Doch 1897 hatten die Deutschen 170 Kaffeefincas in Guatemala erworben und der Kaffeeanbau war zu dieser Zeit bereits ein voller Erfolg.
Einen Dämpfer erlitt diese Entwicklung vorerst durch den Ersten Weltkrieg, später durch den Nationalsozialismus. Auch Guatemala hatte Probleme: Im Landesinneren wurden beispielsweise die Nachfahren der Maya zur Arbeit auf Kaffeeplantagen gezwungen. Mitte des 20. Jahrhundert tobte dann der langanhaltende Bürgerkrieg, der für große Zerstörungen sorgte und zum Teil ganze Landstriche verschwinden ließ. Umso mehr ist es beinahe ein Wunder, dass die Kaffeeanbaugebiete dadurch nur bedingt in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese teils dunkle Vergangenheit hat Guatemala heute hinter sich gelassen und profitiert vom Kaffee in ganz entscheidendem Maße. Neben dem Tourismus und der Textilindustrie zählen die Bohnen heute zum wichtigsten Wirtschaftszweig. 

 

Kaffeeanbau in Guatemala

Beinahe ausschließlich konzentriert sich Guatemala auf den Anbau von Arabica-Bohnen, wobei die Sorten Caturra und Bourbon im Mittelpunkt stehen. Durch die teilweise noch aktiven Vulkane profitiert das Land von einem sehr nährstoffreichen, fruchtbaren Boden. Er stellt die perfekte Grundlage für die Pflanzen dar. Und wenn schon von optimalen Bedingungen die Rede ist, dann darf das Klima nicht in Vergessenheit geraten. Hier wechseln sich recht heiße Tage mit kühlen Nächten ab. Das verhilft dem Kaffee aus Guatemala zu seiner feinen Würze und einer typisch milden Säure. Im Südwesten, wo eher flache Landschaften anzutreffen sind, wächst zu einem kleinen Teil auch Robusta, der grundsätzlich weniger Pflege bedarf.

 

Von der Ernte bis zum Verkauf – die Reise der guatemalischen Kaffeebohne

Auf die Monate Januar bis März fällt die Hauptblütezeit des Kaffees. Geerntet werden die Bohnen von August bis April, wobei das Pflücken nahezu ausschließlich von Hand erfolgt. Das nimmt mehr Zeit in Anspruch, als wenn das Ganze mit maschineller Unterstützung vonstattenginge. Dafür gibt es den Arbeitskräften die Möglichkeit, immer nur die wirklich reifen Kirschen abzunehmen und den übrigen noch etwas Zeit zu lassen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die hohe Qualität des Kaffees. 

Kaffeeanbau Guatemala

Saftige Kaffeekirschen am Kaffeestrauch in Tajumulco, Guatemala (Foto von Gerson Cifuentes / Unsplash)


Für den anschließenden Schritt hat sich der Prozess der Nassaufbereitung in Guatemala etabliert. Das Trocknen kann unterdessen auf zwei verschiedenen Wegen geschehen: entweder mit Hilfe eines Trommeltrockners oder aber in der Sonne. Beim Sortieren kommen ebenfalls zweierlei Optionen in Frage – oftmals ist es von Hand üblich, aber auch elektronische Unterstützung hat sich als Möglichkeit etabliert. Kleinbauern sind vielerorts in Kooperativen zusammengeschlossen, die für ihre Arbeit einen höheren Preis erzielen können, den sie sich durch biologischen Anbau und gleichbleibend hohe Kaffeequalität verdienen. Insgesamt lebt im Übrigen etwa ein Viertel der Bevölkerung von diesem Wirtschaftszweig. 
Die anschließende Verschiffung der Bohnen erfolgt von zwei wichtigen Häfen. Von Acajutla geht es in den Pazifik, während Santo Tomas de Castilla der erste Weg in den Pazifik ist. Zu den wichtigsten Zielmärkten Guatemalas gehören Deutschland, die USA, Japan, Belgien, aber auch Frankreich, Italien und die Niederlande. 

Die guatemalische Kaffee-Kultur

Über viele Jahrhunderte ist der Kaffee mit der Geschichte Guatemalas verwoben und dementsprechend hat die Bevölkerung im Laufe dieser Zeit auch eine intensive Bindung zu diesem wichtigen Wirtschaftsgut aufgebaut. Bedeutend sind die Bohnen allein deswegen für die Einwohner, da rund ein Viertel der Menschen ihren Lebensunterhalt in diesem Sektor verdienen. Deswegen ist Kaffee auch eines der populärsten Getränke. Es lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass viele keinen Tag ohne das schwarze Genussmittel auskommen. 
Wie wichtig Kaffee für Guatemala ist, zeigt allein die Tatsache, dass dafür jährlich ein eigenes Festival ausgerichtet wird. Das findet in der Stadt Freihanes im Februar statt. Dabei steht freilich der Kaffee selbst im Mittelpunkt, doch es gibt auch lokale Speisen und traditionelle Musik. Einen der Höhepunkte bildet eine Parade, bei der die Einwohner in landestypischer Kleidung durch die Straßen ziehen.

 

Besondere Kaffee-Sorten aus Guatemala

Die renommierteste Kaffeeregion Guatemalas ist Antigua und von hier stammt eine der gefragtesten Bohnen der Welt. Es ist der El Pulcal, der von den typischen Gegebenheiten der Region profitiert und das lässt sich auch anhand der Qualität erkennen. Die drei Vulkane des Anbaugebiets sorgen für den fruchtbaren Boden, während die Höhenlage und die regelmäßig wiederkehrenden Niederschläge ihr Übriges dazu beisteuern. Der El Pulcal Kaffee wächst in Höhen von bis zu 2.000 Metern im Schatten anderer Bäume, sodass er nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, was ebenfalls einer optimalen Entwicklung zugutekommt. Geschmacklich bringt er Noten von Karamell, Milchschokolade sowie florale Aromen zusammen. 

Antigua - Guatemala

Antigua Stadt - Guatemala (Foto von Jeison Higuita / Unsplash)


Sowohl aus Antigua, als auch aus Coban und der weniger bekannten Anbauregion Atitlan kommen Kaffeebohnen mit dem Prädikat „Strictly Hard Beans“ (SHB), wobei es sich um den bestmöglichen Qualitätsgrad handelt, der Höhen ab 1.500 Metern entstammt.

Die beliebtesten Kaffee-Regionen aus Guatemala und der Kaffee-Charakter im Überblick

  • San Marcos: leichte, fruchtige Säure, karamellig, schokoladig
  • Antigua: vollmundig, rauchig, samtiger Körper, feine Säure
  • Huehuetenango: fruchtig, zitrusartig
  • Acatenango: feine fruchtige Note, vielfältige fruchtige Aromen

Die renommierteste Anbauregion Guatemalas ist ohne Zweifel Antigua. Dafür gibt es auch zahlreiche Gründe, denn das Gebiet liegt zwischen drei Vulkanen, die dementsprechend für perfekte Bodenverhältnisse sorgen. Dazu kommen milde Durchschnittstemperaturen, regelmäßige Niederschläge und eine gleichbleibende Luftfeuchte. 
San Marcos befindet sich wiederum in einer der abwechslungsreichsten Regionen des Landes. Vom Strand bis zum über 4.000 Meter hohen Vulkan ist nahezu alles vertreten. Viel Regen und eine Durchschnittstemperatur von 21 Grad Celsius sind die Ursachen, warum sich hier mit der Kaffeeernte vor allen anderen Regionen beginnen lässt. Ein Kontrastprogramm ist dazu Huehuetenango mit einer eher geringen Niederschlagsmenge, aber grundsätzlich hoher Luftfeuchte. Das subtropische Klima verhilft den Kaffeekirschen zu einem einheitlichen Reifeprozess. Acatenango hat seine Bezeichnung wegen des gleichnamigen Vulkans erhalten, wobei das Gebiet nur unweit von Antigua liegt. Dank der warmen Pazifikluft gedeihen die Pflanzen auch in 2.000 Metern Höhe unter hervorragenden Bedingungen. 

Guatemala Kaffee

Clean Coffee aus Guatemala (Foto von Shreena Bindra / Unsplash)

Zahlen und Fakten zu Kaffee aus Guatemala

Ungefähr 775 Millionen Kaffeebäume wachsen in Guatemala, wobei sich das Klima mit Temperaturen im Bereich von 25 bis 33 Grad Celsius als ideal erweist. Auf einer Höhe von bis zu 2.000 Metern gedeihen die Bohnen und sind im Jahresverlauf trockenen Monaten und Regenzeiten ausgesetzt. Statistisch gesehen lassen sich in dem Land auf einem Hektar bis zu 2.500 Kaffeepflanzen finden. Insgesamt sind 286.000 Hektar Fläche vorhanden, auf denen die Bohnen – zum überwiegenden Teil Arabica – kultiviert werden. Davon werden 265.000 Hektar geerntet. Mit dieser Produktivität sortiert sich Guatemala jedes Jahr aufs Neue wieder unter den größten Kaffeenationen der Welt ein.

 

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Viele Grüße

Euer Team von Barista Royal


 

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