Wenn Du Dich schon immer dafür interessiert hast, wie Kaffee geerntet wird, dann bist Du auf dieser Seite richtig.
Allgemeines zur Kaffeeernte
Schätzungen zufolge sind weltweit rund 125 Millionen Menschen in der Kaffeeindustrie beschäftigt. Bei etwa einem Fünftel davon handelt es sich um Kleinbauern. Wann die Ernte erfolgt, ist von der Region abhängig. Auch die Häufigkeit unterscheidet sich. In manchen Ländern gibt es nur eine Zeit im Jahr, in welcher die reifen Kirschen abgenommen werden. Beispielsweise erstreckt sich die Ernte in Brasilien über die Monate Mai bis August. Andernorts sind auch zwei bis drei Ernten jährlich denkbar. Ein Beispiel dafür ist Kolumbien.
Neben den geographischen haben auch die klimatischen Bedingungen Einfluss auf den Erntezeitpunkt. Gemeint ist damit, wie sich der Niederschlag verteilt und in welchen Mengen er auftritt. Ein Starkregen kann durchaus dazu führen, dass der Reifeprozess beschleunigt wird und die Kirschen zeitnah zur Ernte bereit sind.
Wichtig ist für das Endergebnis, dass die Abnahme der Früchte sorgfältig vonstattengeht. Trotz hochmoderner Maschinen können diese nie so genau vorgehen wie ein Arbeiter, der die Kirschen mit der Hand erntet. Für ihn ist das wiederum eine anstrengende Tätigkeit, die sich aber in jedem Fall bewährt. Werden stets nur die besten und reifsten Kirschen ausgelesen, steigert das die Kaffeequalität. Sehr häufig erstreckt sich der Ernteprozess über mehrere Monate, denn die Früchte sind nie gleichzeitig bereit für die Weiterverarbeitung. Im weiteren Verlauf möchten wir Dir die gängigen Verfahren zur Kaffeeernte ausführlicher
Von Picking, Stripping und was sich dahinter verbirgt
Zwischen drei und vier Jahre dauert es, bis ein Kaffeestrauch erstmals Früchte liefert. Ihre beste Zeit erleben die Pflanzen nach acht bis zehn Jahren, bevor sie nach 20 Jahren keine Erträge mehr bringen. Es kommen verschiedene Methoden in Frage, um die Kirschen zu ernten. Welche sich anbietet, hängt etwa davon ab, um welche Kaffeesorte es sich handelt, welcher Qualitätsanspruch gestellt wird, aber auch welche Voraussetzungen vor Ort herrschen.
Ganz simpel, aber nicht als eigenständige Variante zu verstehen ist das Aufheben. Sobald die Früchte auf dem Höhepunkt ihrer Reife angelangt sind, versorgt sie der Strauch kaum noch. Sie trocknen langsam und fallen irgendwann zu Boden. Dadurch hat gewissermaßen schon der Prozess des Austrocknens begonnen, der für das anschließende Trennen der Bohnen vom Fruchtfleisch nötig ist.
Die Picking-Methode: Gründliche Handarbeit
An einem Strauch sind nie alle Kirschen gleichzeitig reif. Zudem können noch Blüten daran wachsen. Gebraucht werden aber bekanntermaßen nur die vollständig gereiften Früchte, die an ihrer roten Farbe zu erkennen sind. Mit Handarbeit sowie einem geschulten Auge lässt sich sicherstellen, dass die fertigen Kirschen ausgelesen werden und die übrigen noch die notwendige Zeit bekommen. Die Kaffeepflücker sind dafür in regelmäßigen Abständen auf der Plantage, um Früchte einzusammeln. Für die Picking-Methode spricht, dass sie die bestmögliche Qualität gewährleistet – immerhin landen immer nur die für die Weiterverarbeitung optimalen Kirschen in den Körben. Der Nachteil besteht darin, dass der Arbeitsaufwand besonders hoch und das Verfahren dementsprechend teuer
Das Stripping-Verfahren: Einmal alles, bitte!
Die Genauigkeit des Pickings ist beim Stripping-Verfahren nicht realisierbar. Warum? Die Arbeit verrichtet hier eine Maschine. Es wird der ideale Zeitpunkt abgewartet, an dem möglichst viele Kaffeekirschen reif sind. Die Maschinen verfügen über gegenläufig rotierende Bürsten. Sie entfernen nicht nur die Früchte, sondern die Blätter gleich mit.
Ob überreif, gerade richtig oder noch grün: Beim Stripping wird alles geerntet. Entweder landen die Kirschen direkt in einem Gefäß oder sie fallen zunächst auf den Boden. Bei zweitgenannter Option gilt es, schnell zu sein. Es setzen recht zügig Gärungs- und Faulprozesse ein, wenn die Früchte unten liegen. Ist eine einzige schlecht, kann sie eine größere Menge verderben. Mit Hilfe von Sortiermaschinen gelingt es jedoch, diese schlechten Kaffeekirschen zu eliminieren. Das Picking ist nicht überall möglich: Gerade in bergigen Gegenden fällt es schwer, mit den Gerätschaften zu rangieren. Während die Maschine beim Stripping praktisch zum Kahlschlag ausholt, gibt es noch die Alternative mit einem Kamm. Die Arbeiter streifen damit die Früchte von den Sträuchern, wobei sie etwas gezielter vorgehen können.
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