Bei rund 200 Milligramm liegt die tägliche Dosis an Koffein, die jeder Deutsche pro Tag zu sich nimmt. Was genau steckt eigentlich hinter diesem Stoff und welcher Effekt geht von Kaffee aus? Diesen Fragen wenden wir uns hier zu und beleuchten außerdem die Wirkungsdauer von Koffein.
Koffein – was ist das eigentlich genau?
Wir sprechen bei Koffein von einem sogenannten Alkaloid. Es gilt als eine psychoaktive Substanz, die in verschiedenen Pflanzen enthalten ist. So zum Beispiel in Kaffeebohnen, Blättern von Teesträuchern, aber auch in Kakaofrüchten, Nüssen des Koalabaums und Samen des Guaranabaums. Koffein erbringt in den Pflanzen die Funktion, Schädlinge abzuwehren. Das geschieht dadurch, indem es das Nervensystem von Insekten negativ beeinträchtigt. Beim Menschen hat es wiederum den Effekt, dass es sein Nervensystem anregt und beispielsweise der Konzentrationsfähigkeit zuträglich ist. Koffein stammt nicht nur aus Pflanzen, sondern lässt sich auch synthet
Welche Wirkung hat Koffein?
Koffein hat eine stimulierende Wirkung auf den Menschen. Es verbessert zudem vorübergehend die Konzentrationsfähigkeit. Nach der Aufnahme gelangt es innerhalb von rund 30 Minuten in den Blutkreislauf und kann sich somit im gesamten Körper verteilen. Dabei regt es Adrenalin und Kortisol an – das sind zwei Stresshormone. In Folge dessen schlägt das Herz schneller und gerade bei Menschen, die selten Koffein konsumieren, steigt auch der Blutdruck etwas an. Dieser Effekt ist vor allem bei Kopfschmerzen hilfreich, da sich die Blutgefäße im Gehirn verengen und die Beschwerden dadurch verschwinden.
Wie lässt sich aber die wachmachende Wirkung von Koffein erklären? Werden wir müde, ist dafür Adenosin verantwortlich. Zu seiner Bildung kommt es, wenn Nervenzellen im Gehirn tätig sind und sie dabei Energie verbrauchen. Allmählich erhält der Körper das Signal, dass seine Kapazitäten zuneige gehen und er sich ausruhen sollte. Koffein ähnelt Adenosin von seinem Aufbau. Es dockt an die entsprechenden Rezeptoren im Gehirn an und blockiert sie vorübergehend. Dadurch weicht die Müdigkeit und wir sind weiter leistungsfähig. Von einer wachmachenden Wirkung zu sprechen, ist eigentlich nicht vollends korrekt – vielmehr hält uns Koffein wach. Begünstigt wird dieser Effekt zusätzlich, indem die belebenden Botenstoffe Dopamin und Glutamin noch besser wirken können, da mit Adenosin der Gegenspieler fehlt.
Wann setzt die Wirkung von Koffein ein?
Jeder Mensch reagiert etwas anders auf Koffein.Es dauert im Schnitt zwischen 15 und 40 Minuten, bis es in den Blutkreislauf gelangt. Viel hängt auch davon ab, wie regelmäßig Du zu Kaffee greifst. Bist Du ein täglicher Genießer des Bohnengetränks, gewöhnt sich Dein Organismus an Koffein und Du nimmst den eintretenden Effekt weniger wahr. Nach rund vier Stunden lässt die Wirkung wiederum nach und durch den Stoffwechsel wird das Koffein über den Urin ausgeschieden. Auch das ist aber nur ein Richtwert – bei manchen Menschen geht dies schneller, bei anderen etwas langsamer
Die Effekte und Nebenwirkungen von Koffein
Über einen Effekt brauchen wir an dieser Stelle wohl kaum noch zu sprechen, denn darauf sind wir bereits eingegangen. Der Vollständigkeit halber sei es aber nochmals erwähnt, zumal es die bekannteste Wirkung ist: Koffein hält uns länger wach und wir können den Grad der Erschöpfung hinauszögern. Doch nicht nur das: Das Alkaloid regt unser Denkvermögen an. Es gelingt uns besser, uns zu konzentrieren. Viele Kopfschmerzmittel enthalten Koffein und dafür gibt es einen guten Grund. Bei auftretenden Problemen wie Migräne weiten sich die Kopfarterien. Koffein verengt hingegen die Blutgefäße und sorgt für ein Nachlassen des Schmerzes. Zugleich steigert es die Konzentration der Botenstoffe Dopamin und Serotonin im Gehirn.
Auch Sportler vertrauen auf die Wirkung von Koffein. Ihre Muskulatur kann besser mit Sauerstoff versorgt werden und sie profitieren von einem leistungssteigernden Effekt. Das gelingt deswegen, da der Herzmuskel eine bessere Durchblutung erlebt. Die Folge ist ein vorübergehend höherer Blutdruck, der genau den Grund für die verbesserte Sauerstoffversorgung der Muskulatur darstellt.
Antioxidantien bringt das Koffein ebenfalls mit. Das sind chemische Verbindungen, die schädliche Vorgänge im Körper entweder verhindern oder bremsen. Krankheitserreger oder Mikroorganismen und Bakterien haben demnach nicht so leichtes Spiel.
Wer zu viel Koffein auf einmal zu sich nimmt, sollte mit Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern, Durchfall, nervöser Unruhe oder auch Schweißausbrüchen rechnen. Klar sein dürfte auch: Kaffee zu später Stunde führt womöglich zu Einschlafproblemen.
Welche Menge Koffein ist täglich zu empfehlen?
Welche Menge an Koffein noch gut verträglich ist, hängt wieder individuell ab. Es gibt jedoch einen ganz guten Richtwert, an dem Du Dich orientieren kannst. Für einen Erwachsenen gelten 200 bis 400 Milligramm täglich als unbedenklich. Um das ins Verhältnis zu setzen: Eine Tasse Kaffee mit einem Inhalt von 200 Millilitern enthält ungefähr 90 Milligramm Koffein.
Vorsichtiger sollten Kinder sein. Sie nehmen besser nicht mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich. Auch Menschen, die von Herzrhythmusstörungen betroffen sind oder etwa Medikamente für die Schilddrüse verwenden, gehen mit Bedacht vor. Gleiches trifft schließlich auch auf Schwangere zu, die sich ein Koffein-Limit von 200 Milligramm pro Tag setzen. Nicht zu vergessen ist bei diesen Angaben, dass Koffein auch in Schwarzem und Grünem Tee, in Schokolade und weiteren Lebensmitteln vorkommt.