Dass wir heute von Koffein sprechen, verdanken wir dem Apotheker und Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge. Er untersuchte die Bohnen als erster Wissenschaftler und ihm gelang es, Koffein zu isolieren. Somit trug er sich 1820 in die Geschichtsbücher als Entdecker des Koffeins ein. Wir wollen uns diese Substanz einmal etwas genauer ansehen und der Frage auf den Grund gehen, wie hoch ihr Anteil im Kaffee wirklich ist.
Was ist eigentlich Koffein?
Bei Koffein haben wir es mit einem Alkaloid zu tun. Die chemische Formel ersparen wir uns und verweisen lieber darauf, dass es in mehr als 60 verschiedenen Pflanzen vorkommt. Die bekanntesten davon sind selbstverständlich die Kaffeepflanze sowie Teesträucher, Kakao, Guarana, die Kolanuss oder auch der Matestrauch. Koffein dient als Schutz, der Schädlingen entgegenwirkt, da er Insekten betäubt oder gar tötet.
Koffein und seine Wirkung
Rund 30 Minuten dauert es, bis wir etwas von der Wirkung des Koffeins bemerken. Im Anschluss können wir diese bis zu drei Stunden spüren. An dieser Stelle wird es Zeit, mit einem Irrtum aufzuräumen. Kaffee macht uns nicht wach. Die richtige Formulierung müsste lauten, dass er uns wachhält. Wenn wir wach sind, tauschen die Nervenzellen untereinander Botenstoffe aus, wobei Adenosin entsteht. Dessen Aufgabe besteht darin, das Gehirn vor einer möglichen Überlastung zu schützen. Das geschieht, indem es an die Nervenzellen andockt und dem Körper damit Müdigkeit suggeriert.
Wenn wir Kaffee trinken, nehmen wir Koffein auf. Das Alkaloid ähnelt Adenosin von seiner Struktur, weswegen es sich ebenfalls an die Nervenzellen anlagern kann. Solange das Koffein wirkt, gibt es dem Körper zu verstehen, dass er eben keine Pause benötigt.
Koffeingehalt von Kaffee und anderen Getränken
Wie viel Koffein steckt nun ganz genau im Kaffee? Nun, völlig präzise lässt sich das nicht sagen. Gleich mehrere Faktoren haben Einfluss darauf. Der Koffeingehalt verschiedener Kaffeebohnen unterscheidet sich bereits. Außerdem fällt dieser noch einmal anders aus als im fertig zubereiteten Getränk. Beeinflusst wird der Gehalt vor allem von der Röstdauer der Bohnen, dem gewählten Mahlgrad des Kaffees sowie der Dauer und der Temperatur, bei der er zieht.
Zum Grundwissen eines jeden Kaffeeliebhabers gehört die Kenntnis, dass die beiden wichtigsten Sorten Robusta und Arabica heißen. In den Robusta-Bohnen ist der Koffeingehalt zumeist doppelt so hoch wie in den Arabica-Bohnen. Selbstverständlich gibt es aber auch Mischungen. Beispielsweise fügen manche Hersteller Robusta-Bohnen hinzu, um den Kaffee bewusst etwas stärker zu machen.
Um greifbare Zahlen für den Koffeingehalt zu erhalten, lassen sich teils sehr unterschiedliche Angaben finden. Einen guten Richtwert liefert aber beispielsweise der Deutsche Kaffeeverband. Er geht bei einer Tasse mit 150 ml von 50 bis 100 mg Koffein aus. Ein Espresso, bei dem die Portionsgröße mit 50 Millilitern wesentlich kleiner ist, enthält zwischen 50 und 150 mg Koffein. Bei einem Instant-Kaffee mit 150 ml sind es hingegen maximal 90 mg. Entkoffeinierter Kaffee ist zwar nicht völlig frei von diesem Alkaloid, aber die gerade einmal darin vorkommenden drei Milligramm sind praktisch zu vernachlässigen.
Wie viel Koffein pro Tag?
Jeder Mensch ist unterschiedlich und reagiert auch etwas anders auf Koffein. Faktoren wie das Gewicht, das Alter oder auch der allgemeine Gesundheitszustand nehmen darauf Einfluss. Deswegen ist es im wahrsten Sinne des Wortes mit Vorsicht zu genießen, eine allgemeingültige Empfehlung für die tägliche Zufuhr auszusprechen. Eine Orientierung gibt dabei aber eine Faustformel. Sie besagt, dass das eigene Körpergewicht in Kilogramm mit dem Faktor sechs multipliziert wird.
Das ergibt das zu empfehlende Maximum an Koffein in Milligramm. Bei einer Person, die 70 Kilogramm auf die Waage bringt, wären es dementsprechend 420 Milligramm Koffein, die pro Tag als unbedenklich zu erachten sind. Eine Ausnahme bilden Schwangere und Stillende: Sie sollten sich an einer Grenze von etwa 200 mg Koffein orientieren.
Von Koffein profitieren wir in mehrerlei Hinsicht. Es verbessert unser Kurzzeitgedächtnis, es steigert die Aufmerksamkeit sowie die Konzentrationsfähigkeit, hat eine aufhellende Wirkung und kann gar der körperlichen Leistung etwas auf die Sprünge helfen.
Koffein im Kaffee: Eine chemische Perspektive
Koffein, chemisch bekannt als 1,3,7-Trimethylxanthin, ist ein natürlich vorkommendes Stimulans, das in den Samen, Nüssen oder Blättern von über 60 Pflanzenarten gefunden wird. Es ist besonders reichlich in Kaffeebohnen vorhanden, aber auch in Teeblättern, Kakaoschoten und Kolanüssen. In der Welt des Kaffees spielt Koffein eine entscheidende Rolle, sowohl aus landwirtschaftlicher als auch aus gesundheitlicher Perspektive.
Auf molekularer Ebene ist Koffein ein Alkaloid, eine Klasse von Verbindungen, die Stickstoffatome enthalten und oft in Pflanzen gefunden werden. Seine Struktur ermöglicht es ihm, an Adenosinrezeptoren in unserem Gehirn zu binden. Adenosin ist ein Neurotransmitter, der zur Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus beiträgt und im Allgemeinen die Gehirnaktivität dämpft. Wenn Koffein anstelle von Adenosin an diese Rezeptoren bindet, blockiert es deren Funktion. Dadurch kann Dopamin, ein anderer Neurotransmitter, der mit Gefühlen der Belohnung und Motivation assoziiert ist, freier im Gehirn zirkulieren. Das ist der Hauptgrund, warum Kaffee uns wacher und aufmerksamer macht.
Die Menge an Koffein in einer Tasse Kaffee kann jedoch stark variieren, je nach Art der Kaffeebohne, der Röstung, der Zubereitungsart und sogar der spezifischen Pflanze, von der die Bohne stammt. Im Allgemeinen enthält eine Tasse Filterkaffee (240 ml) etwa 95 mg Koffein, während ein Espresso (30 ml) etwa 63 mg Koffein enthält. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Werte nur Durchschnittswerte sind und in der Praxis erheblich variieren können.
Koffein hat sowohl akute als auch chronische Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Akut kann es die Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern, die Stimmung heben und das Gefühl von Müdigkeit verringern. Chronisch, bei regelmäßiger Aufnahme, kann Koffein jedoch zu Toleranz und Abhängigkeit führen. Es gibt auch einige gesundheitliche Bedenken im Zusammenhang mit hohem Koffeinkonsum, einschließlich Schlafstörungen, erhöhtem Blutdruck und möglicherweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Obwohl Koffein im Kaffee eine zentrale Rolle spielt, ist es nur einer von Hunderten von Verbindungen, die zur komplexen chemischen Zusammensetzung und zum Geschmack von Kaffee beitragen. Es ist diese komplexe Mischung von Verbindungen, zusammen mit den kulturellen Praktiken rund um das Trinken von Kaffee, die dieses Getränk zu einem solch faszinierenden und weltweit geliebten Teil unseres Alltags machen.
Wie lange wirkt Koffein: Ein Überblick
Koffein hat eine faszinierende Wirkung auf unseren Körper. Es beeinflusst nicht nur unsere Wachsamkeit und Konzentration, sondern auch unsere Stimmung und sogar unseren Stoffwechsel.
Beginn der Wirkung: Wann setzt das Koffein ein?
Das Koffein beginnt normalerweise innerhalb von 15 bis 45 Minuten nach dem Konsum zu wirken. Dies kann jedoch je nach individuellem Stoffwechsel und anderen Faktoren variieren.
Wie lange hält die Wirkung von Koffein an?
Die Wirkung von Koffein kann zwischen 3 und 5 Stunden anhalten, wobei die Intensität der Wirkung nach etwa 1 bis 2 Stunden ihren Höhepunkt erreicht. Ein Rest kann sogar bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben.
Der Abbau von Koffein im Körper
Koffein wird in der Leber abgebaut und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Wie schnell dies geschieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen genetischen Veranlagung.
Faktoren, die die Wirkdauer von Koffein beeinflussen
Es gibt mehrere Faktoren, die die Wirkdauer von Koffein beeinflussen können.
Genetik und Metabolismus
Einige Menschen haben eine genetische Veranlagung, Koffein schneller zu metabolisieren als andere. Dies kann die Wirkdauer erheblich beeinflussen.
Körpergewicht und Geschlecht
Körpergewicht und Geschlecht können ebenfalls eine Rolle spielen. Im Allgemeinen haben Menschen mit höherem Körpergewicht eine längere Wirkdauer, und Untersuchungen haben gezeigt, dass Koffein bei Frauen etwas länger wirken kann als bei Männern.
Toleranz und regelmäßiger Konsum
Die Wirkdauer kann auch durch die Toleranz, die durch den regelmäßigen Konsum von koffeinhaltigen Getränken entsteht, beeinflusst werden. Regelmäßige Koffeinkonsumenten können feststellen, dass die Wirkung von Koffein im Laufe der Zeit abnimmt.
Schwangerschaft und andere gesundheitliche Zustände
Schwangerschaft, Medikamente und bestimmte gesundheitliche Zustände können ebenfalls die Wirkdauer von Koffein beeinflussen.
Wirkungsdauer von Koffein in verschiedenen Getränken und Nahrungsmitteln
Die Wirkdauer von Koffein kann je nach Quelle variieren.
Koffein in Kaffee
Kaffee ist wahrscheinlich die bekannteste Quelle für Koffein. Die Wirkung von Koffein aus Kaffee kann innerhalb von 15 Minuten einsetzen und je nach Konsummenge und Toleranz mehrere Stunden anhalten.
Koffein in Tee
Tee enthält weniger Koffein als Kaffee, aber die Wirkung kann dennoch spürbar sein. Die Wirkung von Koffein aus Tee kann innerhalb von 15-60 Minuten einsetzen und zwischen 1-3 Stunden anhalten.
Koffein in Energy Drinks
Energy Drinks können eine erhebliche Menge an Koffein enthalten. Die Wirkung tritt meist innerhalb von 30 Minuten ein und kann mehrere Stunden anhalten.
Koffein in Schokolade und anderen Nahrungsmitteln
Schokolade und bestimmte andere Lebensmittel enthalten ebenfalls Koffein, obwohl in geringeren Mengen. Die Wirkung kann daher weniger ausgeprägt und von kürzerer Dauer sein.
Kann man die Wirkdauer von Koffein verlängern?
Es gibt einige Möglichkeiten, die Wirkdauer von Koffein zu verlängern, z. B. durch die Kombination von Koffein mit anderen Substanzen wie L-Theanin. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine übermäßige Aufnahme von Koffein unangenehme Nebenwirkungen haben kann und es ratsam ist, den Konsum in Maßen zu halten.
Koffein: Kaffee mit Power!