Der Papier-Kaffeefilter kann schon allein von seiner Form entscheiden, wie das schwarze Gold anschließend schmeckt, denn geschwungene Rillen stehen etwa für eine gleichmäßigere Extraktion. Gebleichte Papierfilter sind in aller Regel ungebleichtem vorzuziehen, da sie weniger Eigenaromen einbringen.
Vom Löschpapier zum Kaffeefilter
Zu Anmeldung des Kaffeefilters kam es im Jahr 1908. Das erscheint schon deswegen ziemlich spät, da das schwarze Heißgetränk bereits lange vorher getrunken wurde. Immerhin reicht die Erfindung der ersten Kaffeemaschine bis 1783 zurück. Sie besaß demzufolge noch keinen Filter, sondern war stattdessen mit einem Sieb ausgestattet. Neben Sieben diente auch Leinwand als eine geeignete Möglichkeit zum Filtern.
Im 19. Jahrhundert feierte die Marke Arndt große Erfolge. Der Grund dafür war die sogenannte Arndten Kaffeeaufgussmaschine, bei der es sich um einen Topf mit einem Sieb handelte. Das zunächst aus Blech und später auch aus Aluminium gefertigte Gerät ging allein bis 1887 eine Million Mal über die Ladentheken. Zu dieser Zeit wurden außerdem Spitztrichter hervorgebracht, die aus Porzellan oder Metall bestanden.
Schließlich erfand Melitta Bentz den Kaffeefilter, indem sie dafür Löschpapier nutzte. Damit kam die Entwicklung spürbar ins Rollen. Sie führte schließlich auch dazu, dass die erste Filterkaffeemaschine entstand. Die ersten Modelle wussten dabei nur bedingt zu überzeugen, da sie oftmals ein bitter schmeckendes Getränk entstehen ließen. Der Grund war vor allem der Kontakt von viel heißem Wasser mit dem Filter und das anschließend lange Verbleiben auf der Warmhalteplatte. Alle Kaffeeliebhaber dürfen froh sein, dass diese Zeiten weit in die Vergangenheit zurückreichen und sie heute der maximale Genuss erwartet. Kaffeefilter gibt es unlängst aus den verschiedensten Materialien: Von Papier über Kunststoff bis hin zu Metall und Porzellan – und der daraus hervorgehende Kaffee zeichnet sich durch einen hervorragenden Geschmack.
Ein Plädoyer für den Filterkaffee
Filterkaffee hat sein durchaus etwas angestaubtes Image längst abgelegt. Spätestens durch die Third-Wave-Bewegung, die als dritte Kaffeerevolution gilt, ist er wieder in den Mittelpunkt gerückt. Der Kaffee mit seinen mehr als 800 Aromen will geschätzt sein – ebenso wie die Zubereitung, die dabei als Kunst zelebriert wird. Hervorragend geeignet ist für den Kaffeefilter die Methode des Handfilterns. Sie charakterisiert ein langsamer und schonender Filterprozess.
Der Vorteil daran ist, dass sich auf diese Weise das Maximum an Aromen extrahieren lässt. Beim direkten Vergleich mit einer herkömmlichen Filtermaschine dürfte der geschmackliche Unterschied so manchen überraschen. Wer alle Schritte selbst übernimmt, kann darüber hinaus die einzelnen Stellschrauben selbst beeinflussen – beginnend bei der Wassertemperatur, über das Mischverhältnis von Kaffeepulver und Wasser, bis hin zur Aufgusstechnik. Darüber hinaus lässt sich natürlich auch entscheiden, welches Filterpapier oder welcher Kaffeefilter zum Einsatz kommt. In jedem Fall ist Filterkaffee besser als sein ursprünglicher Ruf. Grund genug, sich davon selbst zu überzeugen.
Die unterschiedlichen Brühmethoden
Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Brühmethoden, um Filterkaffee zuzubereiten. Welche das ganz konkret sind, möchten wir in diesem Kapitel einmal etwas detaillierter erklären. Dabei ist einerseits der Pour Over Coffee zu nennen, für den sich die alternativen Bezeichnungen der Tropf- Methode oder Drip eingebürgert haben. Hierbei wird insbesondere Filterpapier verwendet. Das Prinzip sieht vor, dass auf das im Filter befindliche Kaffeepulver heißes Wasser trifft. Es tropft dort hindurch und sickert infolgedessen in einen Auffangbehälter. Sämtliche Handfilter-Varianten sowie die Chemex lassen sich dem Pour Over Coffee zuordnen.
An zweiter Stelle soll es um die Full Immersion Methode gehen. In diese Kategorie gehören die French Press sowie die American Press. Der große Unterschied zum erstgenannten Prinzip besteht darin, dass das Wasser nicht allmählich durch einen Filter tropft. Stattdessen bleiben das Kaffeemehl und das Brühwasser zusammen in Kontakt. Durch Pressen mit Hilfe eines Stempels, in den ein Sieb oder ein Filtereinsatz integriert ist, gelangt das Pulver auf den Boden der Kanne und wird somit vom fertigen Getränk getrennt. Bei der French Press besteht das Risiko, dass die kleinsten Kaffeepartikel nicht entweichen und es zu einer Überextraktion kommt.
Diese Gefahr ist im Übrigen auch bei der Perkolator-Methode gegeben, die ihre Anwendung bei der Mokka-Kanne sowie dem Syphon findet. Erhitztes Wasser bahnt sich den Weg über ein Steigrohr des Kaffeebereiters nach oben, gelangt dort durch einen Metallfilter und zirkuliert mehrfach durch das
Verschiedene Arten von Kaffeefiltern – eine Übersicht
Was einst etwas unbeholfen mit Sieben und Stoffbeuteln begann, hat sich über die Jahre immer weiter professionalisiert. Heute gibt es Kaffeefilter längst nicht nur aus Papier, sondern den verschiedensten Materialien, die alle ihre Daseinsberechtigung genießen. Die gängigsten Varianten stellen wir in dieser Übersicht etwas detaillierter vor.
Material |
Erläuterung |
Kaffeefilter aus Kunststoff |
Filter aus Kunststoff sammeln durch ihr geringes Gewicht Argumente für ihren Gebrauch. Nicht jeder Kaffeegenießer kann sich allerdings mit deren Optik anfreunden. |
Ein Muss für Nostalgiker ist der Kaffeefilter aus Porzellan. Das Material hat den Vorteil, dass es keine Abnutzungserscheinungen aufweist. Es lässt sich problemlos in der Spülmaschine reinigen und bewahrt sich somit seine ursprüngliche, reine Optik. Doch Vorsicht: Herunterfallen sollten diese Kaffeefilter besser nicht, sonst gibt es Scherben. |
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Kaffeefilter aus Glas |
Oftmals kennzeichnen Kaffeefilter aus Glas ein hoher Steigungswinkel und konisch zulaufende Einbuchtungen an der Innenwand. Der Vorteil daran ist, dass die Aromen dadurch noch besser extrahiert werden können, gleichzeitig gelingt der Kaffee dadurch weder zu stark, noch zu dünn. |
Kaffeefilter aus Edelstahl |
Geschätzt werden Kaffeefilter aus Edelstahl wegen ihrer Optik sowie der Qualität des Materials. Im Metall hält sich die Wärme zudem länger – das ist etwa ein Vorteil gegenüber Glas. Wer seinen Kaffee gern heiß trinkt, greift womöglich auf diese Variante zurück. |
Kaffeefilter aus Kupfer |
Kupfer ist als robustes Material für Kaffeefilter auch deswegen geeignet, da es sich ganz einfach reinigen lässt. Viele schätzen zudem die Optik, die das Metall charakterisiert. Der einzige Nachteil besteht darin, dass das Reinigen in der Spülmaschine gemieden werden sollte. Gegenüber dem Kaffeefilter aus Edelstahl ist es die leichtere Variante. |
Kaffeefilter aus Baumwolle |
Der Kaffeefilter aus Baumwolle feiert gerade seine Renaissance, denn bevor Melitta Bentz den Papierfilter erfand, wurde er ursprünglich genutzt. Damals griffen die Kaffeetrinker allerdings noch sehr unkonventionell auf einen Stoffbeutel zurück. Die Vorteile der heutigen Ausführungen bestehen darin, dass sie sich problemlos waschen und wiederverwenden lassen. Zudem sind sie vergleichsweise robust, sodass sie sich auch für unterwegs – etwa zum Camping – empfehlen. Einige Länder Asiens, Lateinamerikas und auch Spanien vertrauten und vertrauen besonders gern auf diese Option. |
Abschließend sei gesagt, dass das Material des Kaffeefilters nicht wirklich ausschlaggebend ist, wie das Getränk am Ende schmeckt. Wofür Du Dich entscheidest, bleibt Deinen persönlichen Vorzügen überlassen. Der einzige, wirklich nennenswerte Unterschied ist beim Metall zu nennen. Es neigt dazu, sich stärker zu erhitzen und kann den Kaffee demzufolge länger warmhalten.
Ebenso kommt es darauf an, wo Du den Kaffeefilter nutzen möchtest. Wenn Du Dich in den Urlaub begibst und etwa einen verlässlichen Begleiter beim Campen benötigst, sind Filter aus Kunststoff oder Metall die besonders robusten Lösungen. Glas und Porzellan bieten sich unterdessen eher für den Hausgebrauch an. Wirklichen Einfluss auf das Resultat in der Tasse nimmt die Qualität der Filterpapiertüten. Deswegen empfehlen wir Dir die Auswahl in unserem Shop, die Dir einen ausgezeichneten Kaffeegeschmack beschert.
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