Das ist eine Frage, die sich wohl viele Liebhaber des Getränks stellen. Eine Antwort liefert der Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum – wir verraten in diesem Artikel, warum es sich dabei nur um eine grobe Orientierung handelt und ob Kaffee tatsächlich schlecht werden kann.
Frischer Kaffee verspricht das beste Geschmackserlebnis
Es ist eine Grundregel, die jedem Kaffeekenner geläufig sein sollte: Der beste Kaffee entsteht aus frisch gemahlenen Bohnen. Deswegen kaufen Genießer oftmals nur die Bohnen und zerkleinern sie selbst mit der Mühle unmittelbar vor der Zubereitung. Das Aroma steckt also in der Bohne und ist dort gewissermaßen konserviert.
Kommen die Kaffeebohnen nach Europa, dann sind sie sehr trocken. Das Rösten und Mahlen findet zumeist erst hier statt. Solange sie jedoch keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sind, halten sie nahezu ewig, denn ein Verrottungsprozess kann praktisch nicht stattfinden. Zugleich sind die Bohnen insgesamt sehr unempfindlich. Wer sie also im Geschäft kauft, darf von einem Mindesthaltbarkeitsdatum ausgehen, dass zwischen 18 Monaten und zwei Jahren
Kann Kaffee schlecht werden und woran erkenne ich das?
Kaffee kann auch schlecht werden. Seine Optik verändert er praktisch nicht. Aus diesem Grund ist der Geruch der beste Indikator. Wirkt er unangenehm auf Dich, ist dies ein Zeichen, lieber die Finger davon zu lassen. Weicht der typische Kaffeeduft, scheint er eher flach zu sein oder riecht er gar ranzig, sind das entsprechende Anzeichen dafür, dass er seinen Zenit überschritten hat. Im schlimmsten Fall passiert es, dass sich der Kaffee verklumpt, wenn er zu viel Feuchtigkeit aufgenommen hat.
Alter Kaffee büßt unter Umständen auch sein Aroma ein. Das ist allerdings noch kein Hinweis dafür, dass er entsorgt werden sollte. Viel hängt von der richtigen Lagerung ab. Generell ist es empfehlenswert und braucht einem leidenschaftlichen Kaffeegenießer nicht erklärt zu werden, eine angefangene Packung schnell aufzubrauchen. Durch das Öffnen kommt es zur Oxidation. Das bedeutet, dass der Kaffee mit Sauerstoff in Kontakt tritt. Dadurch verliert er langsam seine enthaltenen Aromen und Geschmacksstoffe. Bei gemahlenem Kaffee geschieht das deutlich schneller. Idealerweise sollte er zwei Wochen nach Anbruch der Verpackung verbraucht sein. Kaffeebohnen halten sich deutlich länger – sie bieten schließlich eine geringere Angriffsfläche als das bei Pulver der Fall ist. Dementsprechend halten sie sich ohne Probleme bis zu acht Wochen.
Der Sinn hinter dem Haltbarkeitsdatum
Hat der Kaffee das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, ist das längst noch kein Grund, ihn deswegen zu entsorgen. Dafür gilt es, den Sinn dieser Angabe zu verstehen. Sie ist verpflichtend bei allen Lebensmitteln, die in der EU und damit in Deutschland zum Verkauf angeboten werden. Besonders sinnstiftend ist dies bei Produkten, die leicht verderblich sind – so etwa Milch, Fisch oder Fleisch. Für den Verbraucher bedeutet das Annähern an das Haltbarkeitsdatum, dass er genauer prüfen sollte, ob das Lebensmittel noch frisch und genießbar ist.
Diese Angabe bedeutet allerdings nicht, dass sie nach einem wissenschaftlich vorgegebenen Verfahren bestimmt wurde. Vielmehr legen die Hersteller mit ihrer Einschätzung selbst fest, wie lange das Produkt uneingeschränkt verzehrt werden darf. Ein Überschreiten dieser Frist heißt nicht, dass das Lebensmittel nicht mehr genießbar ist.
Bohnen, Pulver, Kapseln und Pads: Gibt es hier Unterschiede?
Bislang haben wir bei Kaffee zu diesem Thema nur von ganzen Bohnen und Pulver gesprochen. Um darauf noch einmal zusammenfassend einzugehen: Pulver verliert schneller an Aromen, da es eine größere Angriffsfläche bietet als ganze Bohnen.
Im Übrigen setzen Röstereien häufig bei ihren Verpackungen auf sogenannte Einwegatmungsventile. Was ist das und welchen Sinn erfüllt es? Geröstete Bohnen geben auch im Nachhinein noch längere Zeit Kohlendioxid ab. Eine herkömmliche Tüte würde dabei platzen. Über das Ventil kann das Kohlendioxid, welches auch Einfluss auf den Geschmack nimmt, nach außen entweichen. Auf diese Weise sind die Kaffeebohnen bis zu drei Jahre problemlos haltbar. Das ändert sich freilich mit dem Zeitpunkt, als die Verpackung erstmals geöffnet wird.
Wir wollen jedoch auf die anderen Varianten eingehen, in denen Kaffee verpackt sein kann. Die allseits bekannten Pads haben den Nachteil, dass sie nicht luftdicht verschlossen sind. Daher gilt hier der gleiche Hinweis wie für gemahlenen Kaffee – schnelles Aufbrauchen ist zu empfehlen. Eine deutlich bessere Option sind Kapseln. Darin ist der Kaffee vor sämtlichen äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Licht und Luft optimal geschützt. Zum Öffnen kommt es erst in der Kapselmaschine. Daher halten sich Kaffeekapseln denkbar lange – ihr Nachteil ist der umfangreiche Verpackungsmüll und der zumeist recht hohe Preis.