Kenia - einer der besten Kaffees weltweit - Barista Royal GmbH

Kaffeeanbau in Kenia: Einer der besten Kaffees weltweit

Kenia, eines der bekanntesten Länder für Kaffee, bietet mit seinem Vulkangebiet rund um den Mount Kenya hervorragende Wachstumsbedingungen für die Kaffeepflanze. Der Kaffee selbst ist durch seinen süß-fruchtigen Geschmack bekannt. Erfahrt mehr in diesem Blogbeitrag über den Kaffeeanbau in Kenia...

Kaffee aus Kenia hat heute den Ruf inne, einer der besten weltweit zu sein. Gleichzeitig ist das ostafrikanische Land gemeinsam mit Äthiopien der größte Exporteur des Kontinents und wird für die würzig-fruchtige Note seiner Bohnen geschätzt.

Kaffee aus Kenia

Eine hohe Qualität zeichnet kenianischen Kaffee aus – dafür kann das Land noch nicht auf eine lange Tradition zurückblicken, wie es beispielsweise in Äthiopien der Fall ist. Heute gibt es über 1.300 Großplantagen sowie eine Vielzahl an Kleinbauern, die mit der Kultivierung betraut sind. Die wichtigsten Regionen sind Kirinyaga, Nyeri, Kiambu und Murang'a. In Höhen von 1.500 bis zu 2.100 Metern genießen die Pflanzen dort ideale Voraussetzungen, um sich langsam zu entwickeln und ihr volles Aroma zu entfalten.

Die Gegend um den Mount Kenya, der dem Land im Übrigen zu seinem Namen verholfen hat, aber auch die Ausläufer gelten als besonders fruchtbar. Auf der mineralhaltigen Vulkanasche und im Schatten der Akazienbäume reifen die Früchte unter den denkbar besten Bedingungen. Gepaart mit mildem Klima und saisonalen Niederschlägen gedeihen Kaffeebohnen in Kenia optimal. Fast ausschließlich Arabica-Bohnen kommen aus dem Land, das als die Wiege der modernen Menschheit bezeichnet wird. Typisch für Kaffee aus Kenia ist ein süß-fruchtiger Geschmack.

Eine Herde Beisa-Antilopen und im Hintergrund der Mount Kenya

Eine Herde Beisa-Antilopen und im Hintergrund der Mount Kenya (Foto: David Clode auf Unsplash)

Die Kaffee-Geschichte Kenias

Erst vergleichsweise spät begann die Geschichte des Kaffees in Kenia, die dafür heute eine umso erfolgreichere ist. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren es französische Missionare, welche die Kaffeepflanze von der Insel Réunion in die Taita Hills brachten. Für die Kommerzialisierung sorgten dann schließlich die ersten britischen Farmen. Sie exportierten ihren Kaffee insbesondere in die Hauptstadt London. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Einheimischen noch keinen nennenswerten Anteil an diesem Geschäft. Das sollte sich ändern. Eingeleitet wurde diese Wende 1954 durch den Mau-Mau-Aufstand, der 1963 mit der Unabhängigkeit des Landes endete. Von da an hatten kenianische Bauern die Möglichkeit, die Kaffeeproduktion selbst in die Hand zu nehmen.

Schon wesentlich früher, nämlich 1934, erhielt der Kenia Coffee Act seine Gültigkeit. Das Gesetz sieht eine Verkaufsaktion vor, die im wöchentlichen Rhythmus stattfindet. Die Qualität des Kaffees bestimmt dessen Preis. Damals bestand der Zweck darin, den Kaffeeverkauf nach London zu kontrollieren und zu steuern. Deshalb werden bis heute Bohnen nach Qualitätsklassen sortiert. Allerdings hat seit 2006 eine weitere Regelung Bestand. Sie ermöglicht zusätzlich einen Direktverkauf zwischen dem Produzenten und dem Abnehmer. Bis dato führte der Weg zum Export ausschließlich über die Auktionsplattform in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Diese neu geschaffene Alternative trägt auch den Beinamen „zweites Fenster“.

Kaffeeanbau in Kenia

Der Kaffeeanbau in Kenia stellt vor allem deswegen eine Besonderheit dar, da der Staat eine reglementierende Rolle einnimmt. Das „Coffee Board of Kenia“ erwirbt das gesamte Kaffeevolumen und übernimmt den Verkauf über öffentliche Auktionen. Dem Ganzen ist ein Bewertungssystem übergeordnet, nach welchem die Bohnen klassifiziert werden. Als hochwertigste gelten dabei die Peaberrys, sogenannte Perlbohnen. Typischerweise wachsen sie am Ende eines Zweiges, wobei sie manuell geerntet werden. In diesen Kirschen kommt jeweils nur eine, anstatt zweier Bohnen vor. Das gibt ihnen die Gelegenheit, besonders aromatisch, fruchtig und würzig zu gedeihen. Sie sind mit dem Kürzel PB versehen. Die weitere Zuordnung erfolgt in die Kategorien AA ++, AA +, AA, AB und so weiter. Das hat dem Kaffee Kenias zu seiner weltweit gefeierten, hohen Qualität verholfen.

Von der Ernte bis zum Verkauf – die Reise der kenianischen Kaffeebohne

Neben der Klassifizierung der Bohnen gibt es noch weitere Gründe für die hohe Kaffeequalität aus Kenia. Die Ernte erfolgt in aller Regel nicht mit dem Einsatz durch Maschinen, sondern überwiegend von Hand. Somit wird sichergestellt, dass nur die Kirschen abgenommen werden, die auch wirklich reif sind. Als Resultat schmeckt der Kaffee besonders fruchtig und aromatisch. Gleichzeitig kann es bedeuten, dass die Ernte in bis zu sieben aufeinanderfolgenden Tranchen stattfindet, was zugleich einen hohen Arbeitsaufwand darstellt. Sind die Bohnen schließlich vom Fruchtfleisch getrennt, trocknen sie auf Tischen unter der afrikanischen Sonne, bevor sie für den Export vorbereitet werden.

Zwischen 70 bis 80 Prozent der Ernte wird auf den wöchentlich in Nairobi stattfindenden Auktionen versteigert. Die übrigen 20 bis 30 Prozent verkaufen die Produzenten direkt an Röster und Importeure weiter. Für die Farmer ist das geltende System vorteilhaft, da es ihnen die Gelegenheit gibt, an den Versteigerungen teilzunehmen, wodurch Transparenz gewährleistet wird. Vom Hafen in Mombasa aus wird der kenianische Kaffee vornehmlich in den Monaten Oktober und November verschifft. Wichtige Abnehmer sind Deutschland, die USA, Japan, Frankreich, Belgien, die Niederlande sowie Schweden und Finnland.  

Die kenianische Kaffee-Kultur

Eine Kaffee-Kultur mit klassischen Bräuchen und Zeremonien, wie sie beispielsweise im Nachbarland Äthiopien anzutreffen ist, vermissen die Besucher in Kenia. Wie kommt das? Zum einen entwickelte sich der Wirtschaftszweig überhaupt erst recht spät. Zum anderen hat die Zeit unter der britischen Kolonialherrschaft einen erheblichen Anteil daran. Bekanntermaßen gelten die Engländer in erster Linie als leidenschaftliche Teetrinker und deswegen genießt auch in Kenia bis heute dieses Heißgetränk Vorrang vor dem Kaffee – und das trotz der hohen Qualität. Gerade in der Hauptstadt Nairobi kommt speziell in den letzten Jahren verstärkt eine Kaffeekultur auf. In diversen Lounges und Lifestyle-Cafés werden gezielt die heimischen Produkte angeboten. 

Wenn jedoch von Eigenheiten im Zusammenhang mit Kaffee die Rede ist, dann soll doch an dieser Stelle die Klassifizierung der Bohnen noch einmal detaillierter zur Sprache kommen. Nach folgenden Eigenschaften werden diese zugeordnet:

  • PB: Peaberry Bohnen, die für höchste Qualität stehen und etwa zehn Prozent des Gesamtvolumens des kenianischen Kaffees ausmachen
  • AA: Bohnen dieser Art weisen eine Diagonale von 7,2 Millimetern auf
  • AB: mit einer Diagonale von 6,8 Millimetern etwas kleiner, macht etwa 30 Prozent des Gesamtvolumens aus
  • E: Elefant-Bohnen, welches die größten Bohnen sind, sie gelten als sehr selten
  • C: kleinere Bohnen als AB und ebenfalls kleiner als PB
  • TT: die insgesamt kleinsten Bohnen
  • T: geringe Qualität, da es sich nur um Fragmente handelt
  • Buni: heruntergefallene Kaffeekirschen, die reif vom Strauch gefallen sind und aufgrund ihres säuerlichen Geschmacks nur wenig Ertrag bringen

Besondere Kaffee-Sorten aus Kenia

Eine geschätzte, nicht alltägliche Kaffee-Sorte aus Kenia ist der Rungeto Karimikui. Fruchtige Elemente bringt er durch eine an Rhabarber erinnernde Note und beerige Nuancen mit. Generell gilt diese Art als recht vielschichtig. Je nach der gewählten Wassertemperatur kann er einen etwas anderen Charakter entfalten. Speziell in der Kirinyaga-Region ist er verbreitet, wo er auf fruchtbaren Vulkanböden in einer Höhe zwischen etwa 1.700 und 1.800 Metern gedeiht. Er ist als Arabica-Kaffee zu kategorisieren. Eine weitere, erwähnenswerte Sorte, für die der ostafrikanische Staat besonders geschätzt wird, hört auf den Namen Kabare Karani. Der Unterschied zu erstgenannter Variante besteht in einem wesentlich würzigeren Aroma, das durch eine natürliche Süße mit Auszügen von Honig, schwarzer Johannisbeere, Nektarine und Stachelbeere veredelt wird. Je nach Wassertemperatur, aber auch der gewählten Dosierung und dem Mahlgrad kann ein etwas anderes Aroma entstehen.

Die beliebtesten Kaffee-Regionen aus Kenia und der Kaffee-Charakter im Überblick

  • Kiundi: fruchtig, schokoladig, fein säuerlich
  • Mount Kenya Massiv: fruchtig, beerig, intensiv würzig
  • Kirinyaga: fruchtig, aromatisch, kraftvoll

Eine der wichtigsten Anbauregionen stellt das Mount-Kenya-Massiv dar. Die Region charakterisiert ein feucht-tropisches Klima. An rund 200 Tagen des Jahres fallen hier Niederschläge. Hinzu kommen die fruchtbaren Vulkanböden, welche die denkbar besten Gegebenheiten für das Gedeihen der Kaffeepflanzen bieten. Typisch ist, dass hier die Kaffeekirschen ausschließlich per Hand geerntet werden – und zwar nur, wenn sie eine tiefrote Farbe angenommen haben. Dadurch lässt sich die hohe Qualität gewährleisten.

Kenia Kiundi Kaffee stammt aus dem gleichnamigen Kiundi Anbaugebiet, das sich im südlichen Hochland befindet. Die Pflanzen wachsen hier auf einer Höhe zwischen 1.500 und 2.100 Metern. Wie beim Mount Kenya Kaffee kommt es ausschließlich zur Ernte reifer Früchte von Hand. Charakteristisch für diese Sorte ist ihr schokoladig-fruchtiges Aroma. Einen Hauch Johannisbeere, gepaart mit einem wild-kraftvollen Geschmack liefert schließlich der Kirinyaga Kaffee aus Kenia.

Kaffeeplantage in Kenia

Kaffeeplantage in Kenia (Foto:"Kabete coffee - 3" von Pompeychucks lizenziert unter CC BY-ND 2.0)

Zahlen und Fakten zu Kaffee aus Kenia

Zu etwa 60 Prozent decken Kleinbauern den Kaffeeanbau in Kenia ab. Das sind rund 600.000 Farmer, wobei noch mehr als 1.000 Großplantagen hinzukommen. Das Erntevolumen des gesamten Landes beläuft sich jährlich auf 800.000 bis 850.000 Säcke zu jeweils 60 Kilogramm. Und 60 Kilogramm ist an dieser Stelle ein treffendes Stichwort: Großhändler dürfen nur diese Höchstmenge auf den Auktionen auf einmal ersteigern. Bei diesen Auktionen landen zwischen 70 und 80 Prozent des im gesamten Land produzierten Kaffees. Die verbleibende 20 bis 30 Prozent verkaufen die Produzenten dann direkt an Röster und Importeure. Heute sind rund sechs Millionen Menschen in diesem Wirtschaftssektor tätig.

Zwar nicht aus Kenia - aber auch lecker

 

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Viele Grüße

Euer Team von Barista Royal


 

 

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