Pour Over Kaffee - Barista Royal GmbH

Pour Over Kaffee: Die richtige Zubereitung

Die Third Wave-Bewegung hat die traditionelle Methode des Pour Over Kaffees zu neuem Leben erweckt und massentauglich gemacht. Bei dieser besonderen Form der Kaffeezubereitung wird der Kaffee von Hand aufgegossen, was eine präzise Kontrolle über den Brühprozess ermöglicht und zu einem besonders aromatischen Geschmackserlebnis führt. Mit der richtigen Technik und einigen grundlegenden Werkzeugen kannst du diese faszinierende Zubereitungsart auch zuhause perfekt umsetzen und die feinen Nuancen deines Lieblingskaffees ganz neu entdecken.

Spätestens seit dem Aufkommen der Third Wave-Bewegung, die die Zubereitung von Kaffee zelebriert, ist Pour Over endgültig massentauglich geworden. Die so genannte dritte Welle stellt hohe Qualitätsansprüche an das schwarze Heißgetränk. Viele Genießer wollen genau wissen, woher die Bohnen stammen, unter welchen Bedingungen sie angebaut wurden und interessieren sich für die verschiedenen Zubereitungsarten. Pour Over ist eine besondere Variante der Filterkaffeezubereitung. Alle wichtigen Informationen dazu findest du in diesem Blogpost.  

Was ist Pour Over Kaffee?

Pour Over heißt auf Deutsch nichts anderes als "übergießen". Gemahlener Kaffee wird mit Wasser übergossen und so entsteht Filterkaffee - allerdings nicht mit Hilfe einer Maschine, sondern von Hand gebrüht. Diese Methode hat einen entscheidenden Vorteil. Man kann an verschiedenen Stellen persönlich Einfluss darauf nehmen, wie das Geschmacksergebnis am Ende ausfällt. Kaum eine andere Variante bietet so viele Möglichkeiten wie Pour Over.

Durch das Filtern von Hand lösen sich in der Regel weniger Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl. Gleichzeitig können sich die enthaltenen Aromen optimal entfalten. Pour Over Kaffee wird wegen seines leichten Körpers und der Möglichkeit, feinste Nuancen herauszuschmecken, geschätzt. Der Vorgang selbst ist unkompliziert und entschleunigend zugleich. Nicht zuletzt ist es eine Fokussierung auf den klassischen Filterkaffee, fernab von vielen ausgefallenen Sorten mit zusätzlichen Geschmacksnoten.

Ein Blick auf die Geschichte der Pour Over Methode

Den Grundstein für Pour Over Kaffee legte Melitta Bentz bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie gründete die Marke Melitta, die heute fast jedem Kaffeeliebhaber ein Begriff ist. Unzufrieden mit dem Geschmack ihres Kaffees, wurde sie erfinderisch. Sie nahm die Löschblätter aus den Schulheften ihres Sohnes und benutzte sie als Filter. Der Kaffee, der durch den Filter lief, schmeckte ihr umso besser - der Kaffeefilter war geboren und erfreute sich bald internationaler Beliebtheit.

Das eigentliche Pour Over Coffee entstand allerdings erst viel später. Das Jahr 2012 gilt als Startschuss und die Stadt New York als Wiege dieser Zubereitungsmethode. Damit wäre auch geklärt, warum sie einen englischen Namen erhielt. Im Big Apple eröffneten immer mehr Coffeeshops, in denen "Drip Bars" zur Kaffeezubereitung eingesetzt wurden. Doch was verbirgt sich dahinter? Typisch für diese Coffeeshops ist, dass auf dem Tresen Kaffeefilter nebeneinander aufgereiht sind. Sie werden über Tassen oder Kannen gestülpt und der Kaffee tropft nach und nach hinein. Wie viele Trends entwickelte sich auch dieser zu einem weltweiten Hype und heute ist Pour Over Coffee buchstäblich in aller Munde.

Pour Over vs. Full Immersion

Bei der manuellen Kaffeezubereitung gibt es zwei grundlegende Methoden: Neben der Pour-Over-Methode gibt es auch noch das Full-Immersion-Prinzip. Wir möchten diese beiden Möglichkeiten einmal miteinander vergleichen, um die Unterschiede besser zu veranschaulichen.

Starten wir zunächst mit der Zubereitung über Full Immersion: Dabei wird der gemahlene Kaffee in eine Kanne gegeben und mit Wasser übergossen. Diese Methode hat ihren Namen daher, dass der gemahlene Kaffee vollständig mit Wasser in Berührung kommt. Am Ende der Brühzeit wird es vom Wasser getrennt. Der Klassiker dafür ist die French Press. Dabei drückst Du einen Stempel mit einem Sieb langsam nach unten.

Beim Pour-Over-Prinzip gießt man währenddessen Brühwasser auf das Kaffeepulver in einem Filter. Von dort läuft es langsam durch. Das Tempo bestimmst Du. Indem Du langsamer oder schneller gießt, beeinflusst Du, wie stark die Aromen extrahiert werden. In der Regel werden für die Kaffeebereiter Papierfilter verwendet - wie zum Beispiel bei der Chemex. Eine Ausnahme ist die Karlsbader Kanne, die papierlos mit einem Permanentfilter arbeitet.

Pour Over richtig zubereiten: Das brauchst du!

Um Pour Over Kaffee zuzubereiten, brauchst Du zunächst einmal das Wichtigste: einen Handfilter. Und hier hast Du bereits die Qual der Wahl. Besonders verbreitet sind der Chemex und der Hario V60.

Fangen wir mit der Chemex an, die von der Form her an eine Sanduhr erinnert. Sie besteht aus Glas und ist von einem Holzmantel umgeben. Alternativ ist sie mit einem Henkel versehen. Das passende Filterpapier bietet der Hersteller selbst an. Es ist bis zu 30 Prozent dicker als herkömmliche Filtertüten. Dadurch ist es einerseits stabil und filtert andererseits den Kaffee sehr fein. Das Papier wird direkt oben in die Öffnung gesteckt. Die Filterung erfolgt direkt in der Kanne.

Hario ist eine japanische Firma, die mit ihrem Handfilter internationale Bekanntheit und Beliebtheit erlangt hat. Er zeichnet sich durch geschwungene Rillen in der Innenwand, eine größere Bodenöffnung und einen steilen Neigungswinkel aus. Dadurch kann das Brühwasser schneller durchfließen. Das sorgt für einen perfekten Kontakt zwischen Wasser und Pulver.

Darüber hinaus gibt es weitere Modelle wie den Kalita Wave. Optisch erinnert er an einen kleinen Korb. Typisch sind der flache Boden und die Querrillen. Dadurch wird verhindert, dass du ungenau aufgießt. Gerade wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit Pour Over Kaffee hast, erweist sich dieses Modell als nützlich. Beim sogenannten Nel Drip ist ein Baumwollsäckchen an einem Holzgriff befestigt. Diesen hängst du über eine Glaskaraffe, den sogenannten Drip Pot. Du brauchst zwar kein Filterpapier, solltest aber bedenken, dass die Watte etwas umständlich zu reinigen ist. Bekannt ist auch der Kaffeebereiter von Bodum. Er erinnert an den Chemex, verwendet aber einen Permanentfilter aus Edelstahl. Da die Filterung nicht so fein ist wie bei einer Filtertüte, kannst du Dich auf einen kräftigen Pour Over Kaffee einstellen.

Was brauchst du außer einem Kaffeebereiter noch?

Du brauchst auf jeden Fall frische Kaffeebohnen. Für maximalen Genuss mahlst du sie erst kurz vor der Zubereitung. Dazu brauchst du eine Kaffeemühle.

Je nach Modell können Kaffeefilter verwendet werden. Alternativ kann auch ein Permanentfilter verwendet werden. Schließlich darf auch ein Wasserkocher zum Aufgießen nicht fehlen. Damit bist du für die Zubereitung deines Pour Over Kaffees bestens ausgerüstet.

Pour Over Kaffee zubereiten: Schritt-für-Schritt

1. Kaffee frisch mahlen

Im ersten Schritt stellst du alle wichtigen Utensilien zusammen. Du brauchst den Kaffeebereiter, die passende Kanne und in den meisten Fällen auch Filterpapier. Dann nimmst du die Bohnen und mahlst sie frisch. Sie sollten etwa die Stärke von feinkörnigem Zucker haben. Wenn du die Chemex verwendest, darfst du die Bohnen etwas gröber mahlen als bei anderen Kaffeebereitern.

2. Wasser erhitzen und Filter vorbereiten

Wir sprechen bewusst nicht vom Kochen des Wassers. Es soll lediglich erhitzt werden, idealerweise auf 95 Grad Celsius. In der Zwischenzeit kannst du das Filterpapier vorbereiten. Lege es in den Kaffeebereiter und befeuchte es leicht, indem du etwas Wasser über Filterpapier laufen lässt. So verlierst du den Eigengeschmack und die Kanne wird warm. Das bereits durchgelaufene Wasser gießt du wieder ab, damit dein Kaffee am Ende nicht zu dünn ist.

3. Filter mit Kaffeepulver befüllen

Nun gibst du das gemahlene Kaffeepulver in den Filter. Wie viel Du konkret benötigst, hängt von der sogenannten „Brew Ratio“ ab. Dahinter verbirgt sich das Verhältnis von Pulver zu Wasser. Es sollte etwa 1 zu 15 oder 1 zu 17 betragen. Das bedeutet: Auf 100 Milliliter Wasser kommen etwa 6 bis 7 Gramm Kaffeepulver. Für eine Zubereitung von 450ml Wasser brauchst du also etwa 28-30 Gramm Kaffee.

4. Das Aufbrühen kann beginnen

Vielleicht hast Du schon einmal etwas von „Blooming“ gehört. Damit beginnst du, wenn du Deinen Pour-Over-Kaffee zubereitest. Das bedeutet, dass du das heiße Wasser mit einem Gefäß vorsichtig in den Filter gießt. Du beginnst mit einer kleinen Menge, damit das Pulver zunächst etwas aufquillt. Dabei gibt der Kaffee CO2 ab, was die Extraktion der Aromen fördert. Nach etwa einer halben Minute gießt du gleichmäßig Wasser nach. Achte aber darauf, dass es nicht direkt mit dem Filterpapier in Berührung kommt. In kreisenden Bewegungen gießt Du das Wasser über den Kaffee. Die Kunst besteht darin, immer ungefähr die gleiche Menge Wasser im Filter zu halten.

Pour Over: Mögliche Fehlerquellen ausschließen

Es gibt zahlreiche Stellschrauben, mit denen Du Deinen Pour Over Kaffee beeinflussen kannst. Gleichzeitig lauern an verschiedenen Stellen Fehlerquellen. Damit Du diese möglichst von Beginn an umschiffst und ein aromatisch-wohlschmeckendes Ergebnis in die Tasse zauberst, möchten wir Dich in diesem abschließenden Kapitel noch darauf hinweisen, worauf Du achten solltest. 

Mahlgrad

Für ein bestmögliches Geschmackserlebnis sollten die Bohnen unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen werden.

Achte auf den richtigen Mahlgrad: Sollte Dein Pour Over Kaffee bitter und sauer schmecken, hast Du die Bohnen zu fein gemahlen.

Fehlt es ihm an Geschmack, ist das ein Zeichen für einen zu groben Mahlgrad.

Kaffee

Viel hängt vom verwendeten Kaffee ab.

Achte auf ein qualitativ hochwertiges Produkt, wie Du es etwa bei uns von Baristaroyal findest.

Für Pour Over Kaffee empfehlen sich in erster Linie Sorten mit einer fruchtigen Note.

Eigenschaften des Wassers

Unterschätzt werden sollte auch die Wasserqualität nicht.

Weicheres Wasser ist besser, während ein zu hoher Härtegrad das Geschmacksergebnis nur negativ beeinflusst.

Beim Verbessern der Wasserqualität hilft Dir ein Filter.

Dosierung

Achte auf ein stimmiges Verhältnis zwischen Wasser und Kaffeepulver, die Brew Ratio.

Zwischen 1:15 und 1:17 sollte sie liegen – je nach Sorte kann sich aber auch ein anderer Richtwert ergeben.

Zudem hängt es von Deinen persönlichen Vorlieben ab, ob Du es lieber etwas stärker oder milder magst.

Filterpapier

Die Stärke des Filterpapiers ist ebenfalls entscheidend.

Hier gilt eine simple Faustregel: Je dünner es ausfällt, umso schneller läuft der Brühvorgang ab.

Gleichzeitig bedeutet es, dass mehr Kaffeeöle in der Tasse landen und dafür weniger Papierrückstände.

Brühgeschwindigkeit

Fünf Minuten sind ein guter Richtwert für die Brühdauer beim Pour Over Kaffee.

Solltest Du länger benötigen, besteht das Risiko, dass er überextrahiert ist.

Läuft es schneller ab, hast Du den Mahlgrad womöglich zu grob gewählt und dem Getränk fehlt es letztlich an Charakter, da es unterextrahiert ist.

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