Was den Kaffee aus der French Press so besonders macht
Die French Press gehört in die Kategorie der Full Immersion Kaffeebereiter. Was bedeutet das? Das Pulver bleibt durchgehend mit Wasser in Kontakt, bis es abschließend durch einen Filter getrennt wird. Das führt zu einer langsamen Extraktion der Geschmacksstoffe. Die enthaltenen Fette und Öle werden bei der Zubereitung nicht herausgefiltert. Das ist auf das vergleichsweise grobmaschige Sieb zurückzuführen und verleiht dem French Press Kaffee im Ergebnis mehr Fülle.
Die Zubereitung in der French Press erfolgt auf natürliche Art und dementsprechend ohne, dass chemischer Abfall entsteht. Sie ist demnach eine nachhaltige Methode, denn das übrige Kaffeepulver wandert in den Biomüll oder dient gar noch als Dünger für Pflanzen. Sogar die beliebte Crema entsteht mit der Pressstempelkanne. Während der Wartezeit bildet sie sich langsam an der Oberfläche. Auch nach dem Umrühren bleibt sie erhalten. Theoretisch lässt sich mit der French Press sogar Espresso herstellen – dafür ist lediglich das Mischverhältnis zwischen Wasser und Espressopulver entsprechend anzupassen.
Die bekanntesten Typen einer French Press
Als absoluter Klassiker unter den French-Press-Modellen gilt die Marke Bodum mit ihren Ausführungen. Dafür erhielt sie sogar den dänischen Designpreis. Sie zeichnet sich unter anderem durch das geschmacksneutrale Glas der Kanne aus, welches auch als Borosilikatglas bekannt ist. Ebenfalls typisch: Der Kaffeebereiter erweist sich als temperatur- und chemikalienbeständig, besteht aus rostfreiem Stahl, während die Griffe aus Kunststoff gefertigt sind. Ein weiteres Wiedererkennungsmerkmal ist die Kugel am Stempel.
Recht ähnlich zeigt sich die Marke Bialetti mit ihren French-Press-Modellen. Sie sind ebenfalls recht schlicht gehalten, doch von ihrer Formgebung im Gegensatz zu Bodum weniger abgerundet, sondern eher schnittig gestaltet. Der Griff ist ergonomisch geformt. Eine Figur als Markenzeichen des italienischen Herstellers ziert zumeist die Glaskanne.
Stärken und Schwächen der French Press
Wie sich anhand der Ausführungen vielleicht schon erahnen lässt, überzeugt die French Press mit einer sehr simplen Handhabung. Damit ist bereits ein ganz wesentlicher Vorteil genannt. Sie entpuppt sich zudem als komfortabel, wenn es um das Reinigen geht. In aller Regel kann die Kanne dafür aus dem Metall-Gestell herausgenommen werden. Zudem erlaubt die French Press weitgehende Unabhängigkeit. Sie begleitet Kaffeegenießer als kompakt verstaubares Tool auf Reisen.
Vollkommen autark sind die Nutzer allerdings nicht, denn sie müssen noch Wasser kochen, wofür in den meisten Fällen eine Stromquelle nötig ist. Dafür gilt die Pressstempelkanne als sehr ergiebig, denn mit einer Zubereitung werden mehrere Tassen gefüllt. Etwas Feingefühl verlangt sie außerdem, was den richtigen Mahlgrad angeht. Der sollte so grob gewählt sein, dass keine Partikel des Kaffeemehls durch das Sieb wandern. Das Sieb hat andererseits den Vorteil, keine Fette und Öle herauszufiltern und damit für ein umso reichhaltigeres Geschmackserlebnis zu sorgen.
Doch Vorsicht: Zu viel Zeit solltest du dir beim Genießen auch nicht lassen und den Kaffee recht zügig austrinken. Verbleibt er zu lange in der Kanne, kommt es zur Überextraktion. Dann fällt er zu stark aus. Die Alternative dazu ist das Umfüllen in ein anderes Gefäß. Zu guter Letzt wollen wir nicht verschweigen, dass wir es stets mit Glaskannen zu tun haben. Obwohl diese schon recht robust konzipiert sind, überstehen sie nicht jeden Stoß unbeschadet. Etwas Umsicht ist also auch gefragt.