French Press Kaffeemaschine

Kaffeezubereitung in der French Press Kaffeemaschine

Not macht erfinderisch – jeder kennt diese Weisheit und sie mag auch auf die vermeintliche Idee hinter der French Press Kaffeemaschine zuzutreffen. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass die damit verbundene Legende tatsächlich stimmt. Ein französischer Arbeiter kam in die Bredouille, als er vor dem Kochen des Wassers vergaß, den Kaffee hinzuzugeben. Den ganzen Vorgang noch einmal von vorn beginnen – das wollte er nicht. Stattdessen hatte er den Einfall, das Kaffeemehl einfach hinzuzufügen. Den Kaffee drückte er anschließend mit Hilfe eines Siebs aus dem Wasser heraus.

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Kaffeezubereitung in der French Press: #1 Kaffee richtig mahlen

Die Qualität des Kaffeepulvers entscheidet maßgeblich über das spätere Geschmackserlebnis. Frisch gemahlene Bohnen entfalten ihr Aroma am intensivsten, weshalb eine Kaffeemühle zur Grundausstattung gehören sollte. Besonders geeignet ist eine Kaffeemühle von Hand mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk, die einen gleichmäßigen Kaffee Mahlgrad gewährleisten. Für die French Press ist ein mittlerer bis grober Mahlgrad optimal, da das Kaffeepulver längere Zeit mit dem heißen Wasser in Kontakt steht. Als Orientierung dient die Körnung von Meersalz - in dieser Größe können sich die Aromen perfekt entfalten, ohne dass der Kaffee bitter wird.

#2 Wasser kochen

Die richtige Wassertemperatur ist entscheidend für die Extraktion der Aromen. Nach dem Aufkochen muss das Wasser auf die optimale Temperatur von 92-96 Grad abkühlen. Dies geschieht in der Regel innerhalb von ein bis zwei Minuten nach dem Siedepunkt. Für die Dosierung gilt die Faustregel: 60-65 Gramm Kaffeepulver auf einen Liter Wasser ergibt eine ausgewogene Stärke. In der Praxis entspricht dies etwa acht gehäuften Esslöffeln pro Liter. Diese Menge lässt sich problemlos an das jeweilige Fassungsvermögen anpassen, sei es für 600 ml oder für eine French Press 1L.

#3 Brühvorgang

Der Brühvorgang startet mit dem gleichmäßigen Übergießen des Kaffeepulvers. Eine sanfte Kreisbewegung sorgt für die optimale Benetzung aller Partikel. Das aufsteigende Kaffeepulver bildet eine Kruste, die nach kurzem Ziehen vorsichtig umgerührt wird. Danach folgt die wichtige Extraktionsphase von drei bis vier Minuten. Zum Abschluss wird der Pressstempel behutsam nach unten gedrückt. Dabei ist auf einen gleichmäßigen, langsamen Druck zu achten - der Stempel sollte spürbar Widerstand leisten, aber nicht klemmen. Ein korrekt positioniertes Sieb garantiert dabei die saubere Trennung von Kaffeepulver und fertigem Getränk.

Was den Kaffee aus der French Press so besonders macht

Die French Press gehört in die Kategorie der Full Immersion Kaffeebereiter. Was bedeutet das? Das Pulver bleibt durchgehend mit Wasser in Kontakt, bis es abschließend durch einen Filter getrennt wird. Das führt zu einer langsamen Extraktion der Geschmacksstoffe. Die enthaltenen Fette und Öle werden bei der Zubereitung nicht herausgefiltert. Das ist auf das vergleichsweise grobmaschige Sieb zurückzuführen und verleiht dem French Press Kaffee im Ergebnis mehr Fülle.

Die Zubereitung in der French Press erfolgt auf natürliche Art und dementsprechend ohne, dass chemischer Abfall entsteht. Sie ist demnach eine nachhaltige Methode, denn das übrige Kaffeepulver wandert in den Biomüll oder dient gar noch als Dünger für Pflanzen. Sogar die beliebte Crema entsteht mit der Pressstempelkanne. Während der Wartezeit bildet sie sich langsam an der Oberfläche. Auch nach dem Umrühren bleibt sie erhalten. Theoretisch lässt sich mit der French Press sogar Espresso herstellen – dafür ist lediglich das Mischverhältnis zwischen Wasser und Espressopulver entsprechend anzupassen.

Die bekanntesten Typen einer French Press

Als absoluter Klassiker unter den French-Press-Modellen gilt die Marke Bodum mit ihren Ausführungen. Dafür erhielt sie sogar den dänischen Designpreis. Sie zeichnet sich unter anderem durch das geschmacksneutrale Glas der Kanne aus, welches auch als Borosilikatglas bekannt ist. Ebenfalls typisch: Der Kaffeebereiter erweist sich als temperatur- und chemikalienbeständig, besteht aus rostfreiem Stahl, während die Griffe aus Kunststoff gefertigt sind. Ein weiteres Wiedererkennungsmerkmal ist die Kugel am Stempel.

Recht ähnlich zeigt sich die Marke Bialetti mit ihren French-Press-Modellen. Sie sind ebenfalls recht schlicht gehalten, doch von ihrer Formgebung im Gegensatz zu Bodum weniger abgerundet, sondern eher schnittig gestaltet. Der Griff ist ergonomisch geformt. Eine Figur als Markenzeichen des italienischen Herstellers ziert zumeist die Glaskanne.

Stärken und Schwächen der French Press

Wie sich anhand der Ausführungen vielleicht schon erahnen lässt, überzeugt die French Press mit einer sehr simplen Handhabung. Damit ist bereits ein ganz wesentlicher Vorteil genannt. Sie entpuppt sich zudem als komfortabel, wenn es um das Reinigen geht. In aller Regel kann die Kanne dafür aus dem Metall-Gestell herausgenommen werden. Zudem erlaubt die French Press weitgehende Unabhängigkeit. Sie begleitet Kaffeegenießer als kompakt verstaubares Tool auf Reisen.

Vollkommen autark sind die Nutzer allerdings nicht, denn sie müssen noch Wasser kochen, wofür in den meisten Fällen eine Stromquelle nötig ist. Dafür gilt die Pressstempelkanne als sehr ergiebig, denn mit einer Zubereitung werden mehrere Tassen gefüllt. Etwas Feingefühl verlangt sie außerdem, was den richtigen Mahlgrad angeht. Der sollte so grob gewählt sein, dass keine Partikel des Kaffeemehls durch das Sieb wandern. Das Sieb hat andererseits den Vorteil, keine Fette und Öle herauszufiltern und damit für ein umso reichhaltigeres Geschmackserlebnis zu sorgen.

Doch Vorsicht: Zu viel Zeit solltest du dir beim Genießen auch nicht lassen und den Kaffee recht zügig austrinken. Verbleibt er zu lange in der Kanne, kommt es zur Überextraktion. Dann fällt er zu stark aus. Die Alternative dazu ist das Umfüllen in ein anderes Gefäß. Zu guter Letzt wollen wir nicht verschweigen, dass wir es stets mit Glaskannen zu tun haben. Obwohl diese schon recht robust konzipiert sind, überstehen sie nicht jeden Stoß unbeschadet. Etwas Umsicht ist also auch gefragt.

(FAQ) Häufig gestellte Fragen zu French Press Kaffeemaschine

Der optimale Mahlgrad ähnelt der Körnung von Meersalz. Das Kaffeepulver sollte grob genug sein, damit keine Partikel durch das Sieb wandern, aber fein genug für eine gute Aromaentfaltung. Ein zu feiner Mahlgrad führt zu bitterem Geschmack und erschwertem Durchpressen.

Grundsätzlich ist die Zubereitung von Espresso-ähnlichem Kaffee in der French Press möglich. Dafür muss das Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Espressopulver entsprechend angepasst werden. Allerdings wird der Druck einer echten Espressomaschine nicht erreicht.

Full Immersion bezeichnet die vollständige Umspülung des Kaffeepulvers mit Wasser während des gesamten Brühvorgangs. Das Kaffeepulver bleibt dabei durchgehend mit Wasser in Kontakt, bis es am Ende durch das Metallsieb getrennt wird. Dies ermöglicht eine besonders intensive Aromaentfaltung.

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