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Pour Over Kaffee

Spätestens seit dem Aufkommen der Third Wave Bewegung, die das Zubereiten von Kaffee zelebriert, ist Pour Over endgültig massentauglich geworden. Die sogenannte dritte Welle stellt hohe Qualitätsansprüche an das schwarze Heißgetränk. Viele Genießer wollen genau wissen, woher die Bohnen stammen, unter welchen Bedingungen sie angebaut wurden und selbstverständlich sind verschiedene Zubereitungsmethoden von Interesse. Bei Pour Over handelt es sich um eine besondere Variante, um Filterkaffee entstehen zu lassen. Alle wichtigen Informationen dazu findest Du auf dieser Seite.  

Was ist Pour Over Kaffee?

Wir machen es erst gar nicht kompliziert: Pour Over bedeutet ins Deutsche übersetzt nichts anderes als Übergießen. Gemahlener Kaffee wird mit Wasser übergossen und dabei entsteht Filterkaffee – allerdings nicht mit der Hilfe einer Maschine, sondern er wird per Hand aufgebrüht. Es gibt einen entschiedenen Vorteil, den diese Methode mit sich bringt. Du kannst an verschiedenen Stellen persönlich Einfluss nehmen, wie das Geschmacksergebnis am Ende ausfällt. Kaum eine andere Variante lässt so viel Möglichkeiten zu wie Pour Over.

Es lösen sich im Allgemeinen durch das Handfiltern weniger Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl. Zugleich können sich die enthaltenen Aromen optimal entfalten. Der Pour Over Kaffee wird dafür geschätzt, dass er einen leichten Körper hat und sich feinste Nuancen herausschmecken lassen. Der Prozess an sich ist unkompliziert und sorgt aber auch für eine Entschleunigung. Nicht zuletzt ist es ein Fokussieren auf klassischen Filterkaffee, fernab vieler ausgefallener Sorten mit zusätzlichen Geschmacksnoten.

Ein Blick auf die Geschichte der Pour Over Methode

Den Grundstein für Pour Over Kaffee legte Melitta Bentz schon Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie gründete die heute praktisch jedem Kaffeekenner geläufige Marke Melitta. Da sie sich mit dem Geschmack ihres Kaffees unzufrieden zeigte, wurde sie erfinderisch. Sie nahm Löschblätter ihres Sohnes aus seinen Schulheften und verwendete sie als Filter. Der dort durchlaufende Kaffee sagte ihr umso mehr zu – der Kaffeefilter war geboren und erfreute sich schon bald internationaler Beliebtheit. 

Der eigentliche Pour Over Kaffee entstand jedoch erst deutlich später. Das Jahr 2012 gilt als Startschuss und die Stadt New York als Wiege dieser Zubereitungsmethode. Damit wäre dann auch geklärt, warum sie einen englischsprachigen Namen erhalten hat. Im „Big Apple“ eröffneten mehr und mehr Coffeeshops, in denen „Drip Bars“ für die Zubereitung von Kaffee zum Einsatz kamen. Doch was verbirgt sich dahinter? Typisch für diese Cafés ist, dass dort Kaffeefilter nebeneinandergereiht auf dem Tresen platziert sind. Sie stehen über Tassen oder Kannen und der Kaffee tropft allmählich hinein. Wie viele Trends entwickelte sich auch dieser zu einem weltweiten Hype und heute ist Pour Over Kaffee im wahrsten Sinne des Wortes in aller

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Abgrenzung von Pour Over zu Full Immersion

Wenn wir Kaffee von Hand zubereiten, gibt es zwei grundlegende Methoden: Neben der Pour Over Methode gehört auch das Full Immersion Prinzip dazu. Wir möchten diese beiden Optionen einmal miteinander vergleichen und damit die Unterschiede besser veranschaulichen. 

Starten wir zunächst mit der Zubereitung über Full Immersion. Gemahlener Kaffee kommt in eine Kanne und wird dort mit Wasser aufgegossen. Ihre Bezeichnung hat diese Methode deswegen erhalten, da das Kaffeemehl vollständig in Kontakt mit dem Wasser ist. Zum Ende der Brühzeit wird es davon getrennt. Als Klassiker dafür gilt die French Press. Du drückst dabei einen Stempel mit einem Sieb langsam nach unten. 

Beim Pour Over Prinzip gießt Du unterdessen Brühwasser auf das in einem Filter befindliche Kaffeepulver. Von dort läuft es langsam durch. Du bestimmst das Tempo. Indem Du langsamer oder schneller gießt, beeinflusst Du, in welchem Maß die Aromen extrahiert werden. In aller Regel kommen Papierfilter für die Kaffeebereiter zum Einsatz – so zum Beispiel bei der Chemex. Eine Ausnahme bildet etwa die Karlsbader Kanne, die papierlos mit einem Dauerfilter funktioniert.  

Was brauche ich zum Zubereiten von Pour Over Kaffee?

Um Pour Over Kaffee zuzubereiten, benötigst Du zunächst das Wichtigste: einen Handfilter. Und hierbei stehen Dir schon zahlreiche Optionen offen. Besonders weit verbreitet sind die Chemex und die Hario V60. 

Wir kommen zunächst auf die Chemex zu sprechen, die von ihrer Form an eine Sanduhr erinnert. Sie besteht aus Glas und wird von einer Holzmanschette umschlossen. Alternativ dazu verfügt sie über einen Henkel. Der Hersteller bietet das dazugehörige Filterpapier selbst an. Es ist bis zu 30 Prozent dicker als herkömmliche Filtertüten. Dementsprechend erweist es sich einerseits als stabil und andererseits filtert es den Kaffee sehr fein. Du setzt das Papier direkt oben in die Öffnung ein. Das Filtern erfolgt unmittelbar in der Kanne. 

Hario ist ein japanisches Unternehmen, das durch seinen Handfilter internationale Bekanntheit und Popularität genießt. Charakteristisch ist, dass die Innenwand geschwungene Rillen aufweist, eine größere Bodenöffnung und einen steilen Steigungswinkel besitzt. Dadurch kann das Brühwasser umso schneller durchlaufen. Das sorgt für einen perfekten Kontakt zwischen Wasser und Pulver. 

Darüber hinaus gibt es weitere Modelle wie den Kalita Wave. Optisch vermag er an einen kleinen Korb zu erinnern. Typisch sind ein flacher Boden und Querrillen. Somit wird vermieden, dass Du unpräzise aufgießt. Gerade, wenn Du noch nicht so viel Erfahrung mit Pour Over Kaffee hast, entpuppt sich dieses Modell als nützlich. Beim sogenannten Nel Drip ist ein Säckchen aus Baumwolle an einem Holzgriff befestigt. Dieses hängst Du über eine Glaskaraffe, die als Drip Pot bezeichnet wird. Zwar benötigst Du dafür kein Filterpapier, solltest aber daran denken, dass die Baumwolle recht umständlich gereinigt werden muss. Bekannt ist schließlich auch der Kaffeebereiter von Bodum. Er erinnert an die Chemex, nutzt allerdings einen Permanentfilter aus Edelstahl. Da das Filtern hierbei nicht so fein erfolgt wie mit einer Filtertüte, darfst Du Dich auf einen kräftigen Pour Over Kaffee einstellen.

Was benötigst Du – abgesehen von einem Kaffeebereiter – noch? In jedem Fall sind frische Kaffeebohnen notwendig. Für maximalen Genuss mahlst Du sie unmittelbar vor der Zubereitung. Deswegen ist auch eine Kaffeemühle erforderlich. Je nach Modell kann es sein, dass Filterpapier verwendet wird. Alternativ dazu kommt ein Permanentfilter zum Einsatz. Fehlen darf schließlich auch ein Wasserkessel zum Aufgießen nicht. Damit bist Du bestens ausgestattet, um Deinen Pour Over Kaffee zu

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Zubereitung von Pour Over Kaffee

Jetzt willst Du natürlich auch wissen, wie Dir Pour Over Kaffee richtig gelingt. Vielleicht glückt nicht alles gleich beim ersten Mal zu Deiner vollen Zufriedenheit. Das ist nicht schlimm. Manchmal bedarf es einfach etwas Übung und Du musst an einigen Stellschrauben drehen. 

  1. Kaffee frisch mahlen

Im ersten Schritt stellst Du alle wichtigen Utensilien bereit, die Du benötigst. Damit nichts vergessen wird: Du brauchst den Kaffeebereiter, die dazugehörige Kanne und in den meisten Fällen auch Filterpapier. Dann nimmst Du die Bohnen und mahlst sie frisch. Sie sollten von der Stärke etwa mit feinkörnigem Zucker zu vergleichen sein. Nutzt Du die Chemex, kann er gegenüber anderen Kaffeebereitern gern etwas grober ausfallen.

  1. Wasser erhitzen und Filter vorbereiten

Wir sprechen bewusst nicht davon, das Wasser zu kochen. Du solltest es lediglich erhitzen und idealerweise auf eine Temperatur von 95 Grad Celsius bringen. In der Zwischenzeit hast Du die Gelegenheit, das Filterpapier vorzubereiten. Setze es in den Kaffeebereiter ein und feuchte es anschließend etwas an. Das machst Du am besten, indem Du etwas Wasser aufgießt. Auf diese Weise sorgst Du einerseits dafür, dass es seinen Eigengeschmack ablegt und andererseits wärmst Du das Brühgefäß an. Das schon durchgelaufene Wasser entfernst Du wieder aus der Kanne, damit Dein Kaffee am Ende nicht zu dünn gerät.

  1. Filter mit Kaffeepulver befüllen

Jetzt gibst Du das gemahlene Kaffeepulver in den Filter. Wie viel Du konkret brauchst, richtet sich nach der sogenannten „Brew Ratio“. Dahinter verbirgt sich das Verhältnis von Pulver zu Wasser. Es sollte etwa bei 1 zu 15 oder 1 zu 17 liegen. Bei einer Menge von 100 Millilitern Wasser entspricht das zwischen 15 und 17 Gramm. 

  1. Das Aufbrühen kann beginnen

Vielleicht hast Du von „Blooming“ schon einmal etwas gehört. Damit startest Du beim Aufbrühen Deines Pour Over Kaffees. Es bedeutet, dass Du mit einem Behälter vorsichtig das erhitzte Wasser in den Filter gießt. Du beginnst mit einer kleinen Menge, damit zunächst das Pulver etwas aufquillt. Dabei gibt der Kaffee CO2 ab, was der Extraktion von Aromen zuträglich ist. Nach rund einer halben Minute gießt Du gleichmäßig Wasser nach. Achte aber darauf, dass es nicht direkt mit dem Filterpapier in Kontakt kommt. Du gibst das Wasser in kreisförmigen Bewegungen über den Kaffee. Die Kunst besteht darin, immer etwa die gleiche Wassermenge im Filter zu erhalten. Im Anschluss heißt es: Zeit nehmen zum

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Pour Over: Mögliche Fehlerquellen ausschließen

Es gibt zahlreiche Stellschrauben, mit denen Du Deinen Pour Over Kaffee beeinflussen kannst. Gleichzeitig lauern an verschiedenen Stellen Fehlerquellen. Damit Du diese möglichst von Beginn an umschiffst und ein aromatisch-wohlschmeckendes Ergebnis in die Tasse zauberst, möchten wir Dich in diesem abschließenden Kapitel noch darauf hinweisen, worauf Du achten solltest. 

Mahlgrad

Für ein bestmögliches Geschmackserlebnis sollten die Bohnen unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen werden. Achte auf den richtigen Mahlgrad: Sollte Dein Pour Over Kaffee bitter und sauer schmecken, hast Du die Bohnen zu fein gemahlen. Fehlt es ihm an Geschmack, ist das ein Zeichen für einen zu groben Mahlgrad.

Kaffee

Viel hängt vom verwendeten Kaffee ab. Achte auf ein qualitativ hochwertiges Produkt, wie Du es etwa bei uns von Baristaroyal findest. Für Pour Over Kaffee empfehlen sich in erster Linie Sorten mit einer fruchtigen Note.

Eigenschaften des Wassers

Unterschätzt werden sollte auch die Wasserqualität nicht. Weicheres Wasser ist besser, während ein zu hoher Härtegrad das Geschmacksergebnis nur negativ beeinflusst. Beim Verbessern der Wasserqualität hilft Dir ein Filter. 

Dosierung

Achte auf ein stimmiges Verhältnis zwischen Wasser und Kaffeepulver, die Brew Ratio. Zwischen 1:15 und 1:17 sollte sie liegen – je nach Sorte kann sich aber auch ein anderer Richtwert ergeben. Zudem hängt es von Deinen persönlichen Vorlieben ab, ob Du es lieber etwas stärker oder milder magst.

Filterpapier

Die Stärke des Filterpapiers ist ebenfalls entscheidend. Hier gilt eine simple Faustregel: Je dünner es ausfällt, umso schneller läuft der Brühvorgang ab. Gleichzeitig bedeutet es, dass mehr Kaffeeöle in der Tasse landen und dafür weniger Papierrückstände. 

Brühgeschwindigkeit

Fünf Minuten sind ein guter Richtwert für die Brühdauer beim Pour Over Kaffee. Solltest Du länger benötigen, besteht das Risiko, dass er überextrahiert ist. Läuft es schneller ab, hast Du den Mahlgrad womöglich zu grob gewählt und dem Getränk fehlt es letztlich an Charakter, da es unterextrahiert ist. 

 

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